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Sammlerstücke :-) Thema Nr. 2000

Begonnen von Oval 5, 02.11.2013, 07h13

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Oval 5

Wenn wir so jeden Tag draußen sind, finden sich auch immer mal nützliche Dinge für zu Hause..
So ist das zum Beispiel mit den Wasserpflanzen gegangen.

Die sind in dem überdüngten Wasser vom Kanal ja in riesigen Strängen gewachsen.




Und weil dann die unteren Stengel irgendwann nicht mehr genug Licht bekommen, sterben
sie dort zum Teil ab und treiben dann als kleine schwimmende Inseln in Richtung Stauwehr.




Manche bleiben hängen und dienen den Enten, und sicher auch den Fischen, als Schutz.




Ein Gewirr aus lebenden Trieben und abgestorbenen unteren Enden, Algen und was sonst
so rum schwimmt im Wasser hat über Monate den Kanal zunehmend vollgefüllt.




Als der Kanal dann der Tage ausgelassen wurde und der Wasserstand niedriger,...




sind manche dieser Büschen irgendwo hängen geblieben am Rand so daß ich dran kommen
konnte. Die meisten dieser Pflanzen brauchen mehr Licht, als ich es bieten könnte - da ist es
sinnlos sie mitzunehmen. Aber es gibt auch welche, die sehr gut zurecht kommen mit weniger
Licht. Das sind die, auf die ich es abgesehen hatte.




Zu Hause habe ich sie gewaschen, die brauchbaren Teile raus gesucht und in einem Eimer
mit einer Spur Methylenblau 3 Tage stehen lassen. Dann nochmal ordentlich gewässert für
weitere ~2 Tage werden sie dann in die Aquarien eingepflanzt.




Die nicht ......... die sind ja festgewachsen...






Im Kanal sieht das an manchen Stellen jetzt so aus:



Was nicht mehr fest war, ist einfach abgerissen. Die Reste haben jetzt, verjüngt und mit
mehr Licht und Platz, die besten Voraussetzungen, wieder schöne, dichte Polster zu bilden.



KimC

Danke fur die Bilder und den Bericht.
Das mit dem Methylenbla, ist das um unerwünschte "lebewesen" los zu werden, bevor es ins eigene Aquarium geht?

Oval 5

#2
Ja - auch um Pilze los zu werden zum Beispiel.
Es macht ja wirklich keinen Sinn vor lauter schnell, schnell den Fischen zu schaden.
Man behandelt also die Pflanzen und läßt sie auch ein paar Tage in frischem Wasser noch um zu verdünnen, was so dran hängen bleibt.

Speziell bei Pflanzen aus Gewässern, in denen Fische leben soll man vorsichtig sein.

Das wird nicht steril natürlich - muß es aber auch nicht, wenn die eigenen Fische nicht völlig sterl leben normalerweise. Trotzdem reduziert man natürlich Keime, um das Immunsystem der Fisch nicht zu überfordern.
Weil im Gegensatz zum Hund ist das mit einem kleinen Fisch schlecht mit einem Besuch beim Tierarzt.



Oval 5

Das wollte ich hier auch noch anfügen,..  wie das dann letztendlich aussieht:





KimC

Es sieht gut aus. Sind alle Pflanzen im Bild Sammlerstücke?

Oval 5

Nicht alle. Nur das Hornkraut (die langen Stengel im Hintergrund mit den nadeligen Blättern) ist das "Gemüse" aus dem Kanal.

Die rot-braunen im Vordergrund sind Cryptocoryne affinis (eine Wasserkelch-Art) und wollen es wärmer haben, als es in unseren Breiten ist.
Auch das Zwergspeerblatt (Anubias barteri var. nana) ist hier nicht heimisch. Hat aber schon mal geblüht in dem Becken. Das sind dann weiße hübsche Blüten. Dafür sollte es aber oben raus über die Wasseroberfläche reichen können.

Die Fische, die dazwischen rum schwimmen gehören einer noch unbeschriebenen Salmler-Art an, soweit ich weiß aus Südamerika. Weil sie aber bisher nicht beschrieben sind gibt es praktisch keine Literatur dazu und deshalb muß ich auch jedesmal suchen, wo ich den Trivial-Namen/vorläufige Einordnung aufgeschrieben habe.
Ich weiß nur, daß sie aus für Salmler typischen etwas weicheren Gewässern stammen und mit den ~ 24 °C bei etwa neutralem bis leicht saurem PH-Wasser-Wert züchten aber auch mit hartem Wasser in der Haltung gut zurecht kommen. Ob sie in dem Becken  züchten kann ich nicht sagen - weil die Schmerle im Aquarium gnadenlos alle Eier auffressen dürfte. Kann durchaus sein, daß der Räuber deshalb mal wieder aus dem Becken in ein anderes umziehen muß. Wäre ja schön, wenn aus seltenen Tieren erst mal mehr werden, damit sie dann im Hobby auch zur Verfügung stehen, ohne daß man sie in der Natur fangen muß.
Die, die bei mir schwimmen kommen von einem Züchter aus der Umgebung und sind soweit ich weiß eine F1 Generation nach sogenannten "Wildfängen" also die erste Generation Jungfische von welchen aus den Heimatgewässern der Art.
Sie sind ziemlich scheu, aber nicht besonders labil.
Dreckig soll das Wasser nicht sein, aber mit dem Wasserwechsel haben sie es auch nicht so.  tongue.gif
Man kann sie aber an sich gut halten, nur vielleicht nicht gerade in einem Schau-Aquarium in einer Schule oder so - das wäre ihnen sicher zu laut und sie hätten dann dauernd Angst.

Was sich bei solchen Fischen gut macht sind friedliche Beifische, die wenig ängstlich sind und in den oberen Wasserschichten schwimmen. Weil sie sich an diesen Fischen orientieren und dann wissen, daß von oben keine Gefahren drohen. Auch eine Pflanzendeckung, die es ermöglicht hinter einem Pflanzen"vorhang" zu schwimmen ist gut - eben als Rückzugsbereich. Dafür ist das Hornkraut jetzt ideal.