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Giardien als Durchfallursache und wie damit umgehen

Begonnen von Oval 5, 25.05.2013, 01h45

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Oval 5



Zitat von: http://www.animal-health-online.de/drms/klein/giardien.pdfGiardien ........... häufig bei Welpen und Junghunden sowie bei geschwächten Tieren ........... Insbesondere bei kohlenhydratreichem Futter verstärken sich jedoch die Durchfälle häufig ....... Durch die Zystenbildung ist der Parasit in der Lage, mehrere Wochen in der Umwelt infektiös zu bleiben ............. Der Hund selbst wird vom Tierarzt mit Wirkstoffen wie Fenbendazol oder Metronidazol behandelt ........ Hygienemaßnamen .......... Inwiefern der Hund eine bedeutende Ansteckungsquelle für den Menschen darstellt, ist noch nicht ganz geklärt ............. Autor: Dr. Manfred Stein

Joker

Letzten Samstag trat bei dem Whippet plötzlich Durchfall auf. Sofort war ich alarmiert. Der Zwerg ist seit 3 Monaten hier und frisst täglich alles mögliche. Trotz der unglaublichsten Dinge, die er abgeschluckt hat, hatte er nie Durchfall. Wegen Durchfall gab es zunächst kein Futter, dafür Möhrensuppe. Am Sonntag fügte ich dann Hühnerfleisch dazu. Die Mischung ergab sammelbaren Kot. Auch Montagmorgen konnte ich noch mal Kot sammeln. Anschließend brachte ich alles zum TA, mit der Bitte einer Untersuchung auf Parasitenbefall, insbesondere Giardien und Lungenwürmer. Die Erscheinungsformen von Giardien kannte ich schon durch meinen Westie, der sich auf Grund seines schlechten Immunsystems/ Kortisoneinnahme häufig infiziert hatte.

Mittwochmittag kam die Bestätigung. Festgestellte Parasiten: Giardien. Medikament "Panacur" abgeholt. Die Dosierung erfolgt: 5 Tage 1x täglich geben; 5 Tage Pause; 5 Tage 1x täglich geben. Dann 10 Tage warten und erneut Kot sammeln für Folgeuntersuchung.

Meine Erfahrung ist, dass es gut für den Hund ist, wenn er zu seinem Futter geriebenen Apfel oder geriebene Möhren bekommt. Die Giardien mögen kein Obst, der Kot bessert sich, das Aufblähen wird vermindert, was das Wohlbefinden des Hundes steigert. Fette, wie zB Öl über das Futter meide ich, weil das aus irgendeinem Grund die Giardien anheizt.

Ein anderes Problem ist, dass ich momentan den Whippet nicht richtig satt bekomme, da ich Trockenfutter reduziere, wegen der Kohlehydrate, und fast nur Dose gebe. In diesem Fall von "Fleischeslust", weil er das am besten verträgt momentan. Dadurch fehlen ihm aber die "Sattmacher" und etwas "Kraft". Reis kann ich nicht geben, der heizt den Durchfall an.

Meine Überlegung ist, ob ich es mal mit Vollkornnudeln versuche? Aber das sind natürlich auch Kohlehydrate pur.

Momentan ist der kleine Schatz sehr knochig, da natürlich die Futterverwertung nicht optimal ist. Andererseits ist er ordentlich gewachsen und das macht ja auch erstmal schlank.

Joker

Oval 5

Vielleicht braucht er einfach mal mehr Fleisch statt Dose?



Joker

Tja, genau heute fahren wir mit Wohnwagen in den Urlaub. Der Kühlschrank ist sehr übersichtlich im Wowa, daher bietet sich die haltbare Fertignahrung an. Ansonsten hätte ich mich schon für den Whippet mit Fleisch eingedeckt . Manchmal isses einfach wie verhext ...

Joker

Oval 5

Au weia...

Dann versuch vielleicht wenigstens mal einen Tag wirklich nichts zu füttern.
Außer natürlich die Medis

Und dann, wenn sich das arrangieren läßt unterwegs, kochendes Wasser in die Schüssel gießen für die Keimfreiheit. Das kannst Du anschließend mit kaltem Wasser auf Temperatur bringen und das Futter damit machen - ist ja abgekocht...

Wir haben uns das abgewöhnt im Lauf der Jahrzehnte mit dem Fastentag bei Durchfall, aber der hat meinen Hunden mein Leben lang immer gut geholfen gehabt, wenn sie mal Durchfall hatten. Und das ist wirklich kein Thema für einen Hund einen Tag nichts zu fressen. Er hat es leichter, wenn er danach die Nährstoffe auch wieder richtig behält.

Ich wünsch Euch eine gute Fahrt und daß das Zwergerl bald wieder fit ist. Der muß nicht kugelig sein, der Whippet - auch nicht als Welpe. Solang er fit ist und agil, alles bekommt und die Giardien behandelt werden sollte nix schief gehen.

**



Syrah

giardien können sehr hartnäckig sein, dass hab ich auch mal erfahren dürfen. ich wünsche flott gute besserung für den kleinen mann und einen schönen urlaub für alle!

Joker

Letzte Woche habe ich den Whippet ordnungsgemäß nachtesten lassen. Ergebnis ist positiv, Giardien durch Panacur nicht beseitigt. Jetzt sind wir in der zweiten Runde: Beide Hunde bekommen für 3 Wochen 3x täglich 250 mg Metronidazol, daran anschließend 10% Lösung Panacur für 5 Tage, dann 5 Tage Pause, dann wieder 5 Tage Panacur, dann Kotprobe, dann 7 - 10 Tage warten und erneute Kotprobe. Begleitend bekommt der Whippet eine Immunkur mit Zylexis, beide Hunde bekommen begleitend Bio-Darmpulver, um hoffentlich die schweren Schädigungen der Darmflora zu verringern. Den Garten habe ich mit Löschkalk abgestreut zur Desinfektion. Im Haus mal wieder alles durch die Waschmaschine getrieben. Hundekörbchen sind mit Bettbezügen überzogen. Bevor die Hunde Haus oder Auto betreten wird der Po abgewischt. Neue Handtücher gekauft.

Allerdings beschäftige ich mich gerade schwer mit Alternativen zu Metronidazol und Panacur.

Das Netz bietet als Lösungen Gewürze, diverse Naturheilmittel wie kolloidales Silber, komplette Futterumstellung auf ausschließlich Frischfleisch ohne Kohlenhydrate.

Für mich klingt das alles sehr nach Voodoo. Es erscheint mir nicht glaubhaft, dass ich die Giardien nachhaltig ohne Chemie ausmerzen kann.

Die Futterveränderung auf ausschließlich Frischfleisch klingt für mich logisch. Aber der Whippet ist erst 7 Monate. Ich zweifel, ob ich dem was Gutes tue, wenn ich alles andere außer Frischfleisch sperre.

Im Ergebnis komme ich immer wieder dazu, dass das Immunsystem gestärkt werden muss.

Gibt es hier Menschen, die auch schon mal das Pech hatten, dass Tiere unter Giardien zu leiden hatten?

Übrigens scheinen Giardien hier in der Gegend aktuell ein Problem bei zumindest Schafen und Hunden zu sein. Samstag bei der TA habe ich eine Halterin eines 3 Monate alten Dobi und weiteren Haustieren getroffen, deren Dobi auch Giardien hat. Die war genauso begeistert wie ich.

Joker

Maus

Sorry, mit den Giardien kenn ich mich nicht aus (hat meine offenbar noch nicht gehabt). Sind die Medis die du geben musst Antibiotika?
Jedenfalls; alles was mit Darm zu tun hat würd ich zusätzlich zu AB (das scheint ja nötig zu sein, fiese Dinger würd ich nicht experimentieren aber finde komisch dass es nicht weg ist nach der 1. Behandlung, da werde ich dann "hellhörig" und überleg mir alles genau). Anyway; ich gebe immer bei ersten Anzeichen von Darm/Magenproblemen Luvos Heilerde. Das bindet Fremd- und Giftstoffe, hilft gegen Übersäuerung und jegliche solche Probleme (ich nehm es auch selber). Dann sind Birnen unterstützend zu "Entgiftung" und auch Papaya- und Bananen zum Aufbau. Ich gebe Ally bei Problemen als erstes immer einen Tag- oder 2 je nach dem, gekochtes Huhn mit extrem lange gekochem Reis und eben Heilerde dazu.
Keine Ahnung ob das bei fiesen Giardien hilft aber vielleicht zur Unterstützung.
Gute Besserung!

Joker

Ich bin nicht sicher, ob ich das alles richtig verstanden habe, aber es scheint kein Medikament zu geben, dass die Giardien tötet, so wie wir töten verstehen. Es geht darum, den Vermehrungszyklus zu verhindern/ zu unterbrechen, die Ausscheidung passiert von allein. Je dichter der Befall ist, um so länger und intensiver müssen die Medikamente verabreicht werden. Allerdings haben die Medis Nebenwirkungen. Daher wird versucht die Medikation so kurz wie möglich zu halten. Das führt dazu, dass oft nicht alle Giardien ausgeschieden werden. Und so beginnt der Vermehrungszyklus von vorne.

Naja, das ist sehr laienhaft beschrieben, aber ich bin ja Laie und nicht TA.

Joker

Oval 5

Guck doch bitte hier noch mal durch -
http://www.msd-tiergesundheit.de/News/Fokusthemen/Giardien_und_Wuermer/Giardien.aspx
der Link ist die Einleitung.
Links gibt es dann zu den einzelnen Bereichen jeweils noch mehr Informationen.
Aber so einen richtig tollen Link hab ich bisher nicht zu dem Thema.



Joker

Danke schön.

Ja, so einen richtig informativen Beitrag, der meine verschiedenen Fragen beantwortet, habe ich auch noch nicht gefunden.

1) Wie schütze ich andere Hunde vor einer Infektion (neben Kot sammeln). Das Problem ist, dass ich zwar die Hunde anleine, wenn andere Hunde kommen und versuche einsam zu gehen, aber ich lebe in der Zivilisation, hier gibt es viele andere Hunde, und diese anderen Hunde sind alle lieb und müssen daher nicht angeleint werden.

2) Wie soll ich Infektionsherde finden? Das kann doch alles mögliche, neben Pfützen, sein.

3) Welche alternativen Behandlungsmethoden gibt es?

Mein Eindruck ist, dass sehr gut erforscht ist, wie sich Giardien vermehren, wie sie überleben und womit man sie nicht bekämpfen kann. Es scheint aber nicht so gut erforscht zu sein, wie sie auszumerzen sind.

Übrigens gibt es in Amerika einen Impfstoff, nicht für Katzen, der hier nicht zugelassen ist. Und er ist hier umstritten. Wieso, konnte ich natürlich wieder nicht finden. Zu Wirksamkeit und Nebenwirkungen konnte ich auch nichts finden.

Und hier sind Giardien  gerade bei Welpen wirklich ein Problem.

Joker

Joker

Eine interessante Erklärung habe ich unter www.laboklin/vetinfo.de gelesen. Unter anderem, warum es so schwer ist den Hund von Giardien zu befreien. Auch bei Laboklin wird unterstützend eine kohlenhydratarme Ernährung angesprochen. Ebenfalls ist die Rede von einem "Enzympräparat". Jetzt muss ich noch herausfinden, was damit gemeint ist. Und mich entscheiden, ob ich dem Fertigfutter in jeder Form für die nächsten Wochen "ade" sage.

Heute habe ich zum ersten Mal seit Jahren, genauer gesagt seit Max Tod im Jahr 2008, gegenüber den Hunden einen hysterischen Anfall bekommen und sie verhauen, also gepackt, festgehalten, angebrüllt und am Geschirr 5 cm in die Luft gehoben. Grund: Beide haben wieder mal irgendwas beim Spaziergang gefressen, obwohl ich sie an der Leine hatte, es sah und verlangt habe, dass sie es fallen lassen. Stattdessen haben sie es im Stück abgeschluckt. Nach dem "Anfall" waren wir alle 3 völlig erledigt und die Hunde sind ängstlich hinter mir geschlichen. Der Whippet klebte an meinem Knie und beschwichtigte endlos, der Terrier nutzte die ganze Leine, um viel Abstand zu mir zu gewinnen. Gefressen haben sie nichts mehr. Ist aber irgendwie kein Trost.

Es gibt für beide Hunde im hiesigen Fachhandel keine passenden Maulkörbe. Wenn die Hunde weiterhin unterwegs jeden Dreck fressen, dann werden sie nie clear.

Und ich sollte wohl mal im Internet nach Entspannungstechniken statt nach Giardien suchen.

Joker

Maus

Sorry, aber ich glaube nicht, dass du etwas verbesserst oder verhindern kannst so.
Parasiten sind überall, ständig und wer sie haben will bekommt sie. Immer. Naturgesetz. Das Beste was man machen kann ist für eine gute Imunabwehr sorgen und für eine möglichst "feindliche" Darmflora. Das erreicht man soweit ich informiert bin mit Rohfutter (Fleisch, Gemüse und Obst) ohne jegliches Getriede. Das wird so sauer, da hat das Meiste schon keine Chance mehr. Dann versuch es doch mal mit der Heilerde, mit Papaya und Birnen.
Ich weiss ja nicht was du fütterst aber in so einem Fall kannst du nicht verlieren, wenn du mal für 4 Wochen auf barf umstellst, da putzt sich alles mal durch und kein Stress (Stress nicht gut für Verdauung und eigene Abwehr wink.gif). Eine gute Imunabwehr wird die Dinger wieder los (positiv Denken, im Universum bestellen und die Giardien am Nacken packen und in die Umlaufbah schiessen (nicht die Hunde) umarmen.gif

Joker

Danke Maus. Positiv denken ist wirklich wichtig und etwas mehr Gelassenheit.

Vom Barfen verstehe ich nichts und habe die Befürchtung, dass ich aufgrund meiner Unkenntnis nur neue, andere Probleme schaffe.

Dieses Jahr habe ich einfach etwas "Pech". Seit 2008 bin ich nicht mehr an Dauerpatienten gewöhnt. War so schön mit einem gesunden Hund.

Joker

Maus

 icon_mrgreen.gif Hach. Ich habe dieses Jahr auch nur Pech, egal was, einfach nix passt und alles scheint schief wink.gif.
Jedenfalls barf ist nicht so schwierig, schon gar nicht für vorübergehend 3,4 Wochen, daran geht keiner kaputt. Ich mixe das sogar mit TroFu und was weiss ich wenns mal sein muss (der Hundemagen wird da wohl recht unempfindlich). Echt, mag ein paar überempfindliche geben aber im grossen Ganzen sind Hund ja Allesfresser. Abwechslung also.
z.B. Ally ist 33kg. ich gebe grossomodo ca. 900g/1kg Futter. Etwa 350-450g Rohfleisch, 200-300g Gemüse/Obst püriert und 300-350g fleischige Knochen. Wichtig Gemüse/Obst; Hauptsächlich Gemüse, immer mit Salat und Karotten (und was sonst aktuell (Broccoli und Blumenkohl für Ally nur blanchiert)) und Leinöl, Nussöl oder Olivenöl...und kleine Tasse Wasser dazu, oben drauf ein halber Apfel/Birne, etwas Papaya (1 Ganze für 3-4Tage) und halbe Banane- pürieren, das mit Rohhuhn, Lamm, Pferd. Wenn nicht fressen wollen ein Eigelb dazu oder kleiner Teil des Rohfleisches blanchiert (Huhn=lecker!). Knochen; Aktion Hühnerflügeli oder Beine oder ganzes Huhn (halbieren) oder Kalbsbrustbein (macht den Stuhl auch schön dick, bekommst auf Anfrage meinst günstig beim Metzger oder online). Ally braucht noch nicht mal Wurmkuren, alles tiptop (auch die Zähne- ohne Zähneputzprogramm, bisher jedenfalls *aufkolzklopf")!
Ich würds halt probieren (ander halbe Banane, Birne etc. kannst selber essen-ist auch für dich gesund wink.gif)
Toitoi toi und Bestellung im Universum nicht vergessen tongue.gif!