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Anspruch und Wirklichkeit

Begonnen von Oval 5, 21.09.2012, 23h49

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Oval 5

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Anspruch und Wirklichkeit
Wenn die Pflegestelle zur Warteschleife wird


Spricht einer davon, seinen Hund wegen eines Unfalls einschläfern zu lassen, kommt eine Heerschar guter Menschen und versucht demjenigen das auszureden.
Ist es gar schon zu spät, der Hund bereits eingeschläfert, wissen diese guten Menschen zig Gründe, wieso .. ein dreibeiniger Hund ein gutes Leben führen kann.., .. wieso das auf jeden Fall gehen würde, den Bruch auszuheilen ... etc.

Galgos werden von Bäumen geschnitten und obwohl halb tot wieder zusammengeflickt von Menschen mit einem guten Herzen. Und sie finden ein zu Hause!

Ausgesetzten Greyhounds fehlen oft nur die Ohren weil die Tattoos den Besitzer verraten würden. Auch das ist grausam, sollte dem Hund aber wenn es einmal ausgeheilt ist weiter keine Probleme machen.


Nennen wir unseren "kupierten" Grey der Einfachheit halber einmal Bennet.
Denn ohne Namen schließlich keine Vermittlung :-)

Inzwischen ist vielleicht die Identität geklärt - ein Verfahren eingeleitet gegen den Vorbesitzer - oder auch nicht.
Das erfahren wir nicht in der Vermittlung.

Was wir lesen ist z.B. etwas wie:

"Bennet, ist ein Fall von Tierquälerei.
Skrupellose Menschen haben seine Ohren abgeschnitten, um seine Identität zu verschleiern als er nicht mehr gut genug war für die Rennen. Ausgesetzt in einem Waldstück bei D. konnte er nach einigen Tagen von einem Mitarbeiter der G.-rescue halb verhungert eingefangen werden. Anwohner der nahe gelegenen Ortschaft hatten sich beschwert über einen wildernden Hund.
Trotz der Grausamkeiten, die ihm die Menschen angetan haben ist Bennet ein herzensguter sehr ruhiger und freundlicher Greyhound, der für jede Aufmerksamkeit dankbar ist. Wir schätzen den schwarzen Rüden auf 3 Jahre.
Greyhounds sind 45 Miles Coutch potatoes.. blabla.. brr.


Foto

Kontakt...... "


Und dann... ?

.
.
.


.
.


.

dann
...
.
..

.
update

.....
..


.
wird es
.


update
.
still



um Bennet.




Weil
sich Bennet
mit schlecht
kupierten Ohren
nicht vermitteln läßt.


!





Kaum ist Bennet "in Sicherheit" endet das große Mitleid der guten Menschen.
Die Pflegestelle wird zum Dauerparkplatz.
Dort vermeidet man sich Bennet wirklich zu öffnen, weil schließlich ist er ja "nur" ein Pflegi und sonst fällt doch die Trennung später so schwer.
Für`s "Pflegestellenfieber" ist Bennet ohne Ohren nicht schön genug.
(Das ist keine Kritik an Pflegestellen..sic!)

In der Vermittlung geht aber nichts vorwärts.
Einerseits
fehlt das Leiden für genug Mitleid,
andererseits
ist der Hund halt nicht mehr so schön.
Es gibt schöne genug für die, die einen Hund auch aus dem Tierschutz übernehmen würden, aber nicht den ärmsten der Armen möchten und auch bitte keine Kranken.
Und es gibt so viele vollendet zerstörte, die sooooooo arm sind und an deren Phobien man die eigenen hundepsychologischen Qualitäten testen kann.
Geht das gut, kann man sich auf die Schulter klopfen lassen, geht es nicht, ist einem das Verständnis trotzdem sicher.



Anspruch und Wirklichkeit..............

Eigentlich traurig so was.
Bennet jedenfalls hat ganz sicher nichts falsch gemacht und badet es zuletzt doch aus.


Allen solchen Bennets dieser Erde wünsche ich die weltbesten Pflegeeltern mit den größten Herzen überhaupt. Weil eben diese Hunde brauchen sie am dringendsten. Und natürlich wünsche ich ihnen (und den Pflegefamilien) von ganzem Herzen, daß sich Menschen finden, denen es nicht so wichtig ist, mit Fotos zu prahlen, und die zu schätzen wissen, daß so ein Bennet außer ein bisschen zu kurze Ohren vielleicht einfach ein kerngesunder und liebenswerter Hund ist.


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