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Der Hund fühlt aber denkt nicht...

Begonnen von Oval 5, 06.06.2012, 13h59

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Oval 5

Hab letztes Jahr mal einen Text gefunden zu einer Sendung, die ich leider verpaßt habe.
Wie seht Ihr das ? Können Hunde denken?

Zitat von: dradio.de, 10.02.2011 · 20:10 Uhr
Der Hund fühlt, aber denkt nicht
Philosophen diskutieren über Fähigkeiten von Tieren
Von Mirko Smiljanic
Tiere können kein Urteil fällen, also können sie nicht denken, meint Reinhard Brandt und beantwortet damit den Titel seines Buches "Können Tiere denken?". Es stand im Mittelpunkt eines philosophischen Buchsymposiums an der Universität Frankfurt am ............weiter

KimC

Etwas auf befehl zu tun ist ein lernvorgang.
Etwas zu tun wo kein Befehl gegeben wurde, und ein Vergleichsfall zuvor nicht irgendwie gelernt wurde, aber ein Handliungsbedarf existiert, ist denken.

Beispiel: Gartentor wird wegen defektes schoss vom Winde aufgeweht. Hund wird neugierig, gehr raus. gartentor schlägt zu, kein neuer wind öffnet das tor. Der Hund ist nun von zuhause abgeschnitten, hat es nie zuvor gegeben, hundehalter bemerkt vorerst nicht den Fehler.
Hund bellt, da keiner unmittelbar darauf reagiert, wendet der Hund sich an ein fremder. Der liest das Hundezeichen, ruft per Handy an und der Fall wird geklärt. 

Anderes beispiel. Hund spiel tmit Ball. Ball springt in ein gartenteich. Hat es zuvor nicht gegeben. Hund mag kene nasse pfoten. Hals und Nase ist aber nicht lang genug um an den Ball zu kommen. Hund findet stock, und mit dieser im maul sciebt er den ball näher an die kante, wo er den Ball dann direkt erreichen kann. 

I diese Fälle hat der Hund nicht auf irgendwelcher training reagiert weil diese problemstellungen zuvor nie geübt wurden. Es gab kein Mensch oder anderer Hund der den Hund vorgaben gemacht hat wie das problem zu lösen sei. Der Hund hat aber ein handlungsbedarf erkannt, und aus der Not heraus eine lösung gefunden.

Das nenne ich ein Denkvorgang.

Ein anderes beispiel ist aus der Berufsschule, wo ich manchmal Unterricht gebe. Eine Aufgabe besteht darin eine kleine Industrieanlage darauf zu programmieren das es rote und blaue kästchen sortieren kann. Die schüler erstellen eine sofware, und siehe da, die rote boxen gehen nach links, und die blauen nach rechts. Wie auch in der Politik. Nun hat der üble Lehrer aber an ein geheimer Ort ein weisses Kästchen. Was passiert nun wenn das weisse kästchen aufs band gelegt wird?
Die erstellte software kennt nur rot und blau, das von entsprechende farbsensoren registriert wird. Diese Farbsensoren könnte eingentlich jeder beliebige farbe erkennen. Nur hat das program keine vorgaben was mit ein Kästchen geschehen soll das nicht als rot oder blau erkennbar ist. Entweder steckt das Programm fest, oder das weisse kästchen wird irrtümlich als rot oder blau sortiert. Die software kann nur nach vorgaben handeln, und ist nicht in der lage auf ein unerwartetes Ereignis das keine vorgaben entspricht zu reagieren. Die Anlage kann nicht denken.

Oval 5

#2
Interessante Gedanken.

Ich bin da selber noch nicht so richtig klar mit meinen Definitionen, wobei ich glaube, daß was für mich DENKEN ausmacht nicht vom Hund bewältigt werden kann.

Auf Befehl zu reagieren ist wie Du sagst das Ergebnis von einem Lernvorgang.
Dafür bekommt der Hund vorher Vorgaben was sein soll und gezeigt,
wann seine Reaktionen richtig oder falsch waren.
Das ist ein bisschen so wie eben in Deinem Beispiel die Software die Maschine bewegt nach festen Regeln.

Ob ich allerdings einen Gebrauch von einem Instrument schon als Denken,
oder eher als Ergebnis von Versuch und Irrtum einschätzen will,
muß ich noch ein bisschen überlegen.
Weil - denken ist doch irgendwie auch möglich ohne eine konkrete Problemstellung?
Ich meine, man kann auch nachdenken über etwas wie wir z.B. gerade darüber, ob Hunde denken können, ohne unbedingt ein bestimmtes Ergebnis zu erwarten.

Ich tendiere dazu Versuch und Irrtum in den Bereich lernen zu stellen, nicht als eigentliches Denken zu werten.
Weil vom Denken erwarte ich eine Lösung ohne Versuche ..
aber vielleicht ist das falsch..

KimC

Trial and error - ja, aber um ein versuch zu starten bedarf es eine iniziative was als erstes versucht werden sollte. Das bedarf en denkprocess, an den man bei verschiedene Hunde auch verschiedene ebene der Fähigkeiten feststellen wird.
Der eine Hund, der im alltag bereits öfters selber entscheidungen machen soll, oder vom Natur aus besser kann hat es da leichter, als ein Hund er ein ganzes leben an der kette stand. In meine ersten beipiele könnte ich mir auch jene Hunde vorstellen die nur kleffend aufgeben würde, oder einfach die eigene Nase hinterher auf Abendteuer laufen.

Oval 5

#4
Zitat von: KimC am 07.06.2012, 07h49
Trial and error - ja, aber um ein versuch zu starten bedarf es eine iniziative was als erstes versucht werden sollte. Das bedarf en denkprocess, an den man bei verschiedene Hunde auch verschiedene ebene der Fähigkeiten feststellen wird.
Der eine Hund, der im alltag bereits öfters selber entscheidungen machen soll, oder vom Natur aus besser kann hat es da leichter, als ein Hund er ein ganzes leben an der kette stand. In meine ersten beipiele könnte ich mir auch jene Hunde vorstellen die nur kleffend aufgeben würde, oder einfach die eigene Nase hinterher auf Abendteuer laufen.
Kim ich bin nicht so sicher wie Du, daß für Versuch und Irrtum eine bestimmte gedankliche Leistung notwendig ist.
Daß sich die Art der Versuche ändert mit der Vorbildung und schon erlebten Erfahrungen ist ganz sicher richtig. Ob man aber davon ausgehen kann, daß dieser Einfluß den das hat dann sozusagen geplante Versuche zur Folge hat, das ist mir noch nicht so eindeutig wie Du es beschrieben hast.

Ich werde da weiter drüber nachdenken und freue mich natürlich auch, wenn der eine oder andere noch seine Gedanken dazu beitragen wird. Das ist einfach eine wirklich sehr entscheidende Angelegenheit. Weil man mit einem denkenden Wesen sicher anders umgehen muß, als mit einem, das nur versucht und eben anschließend den günstigeren Weg wählt.