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Hunde- und Fuchsbandwurm - Echinokokkose und Entwurmung

Begonnen von Oval 5, 10.06.2012, 04h12

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Oval 5

Für Reisen nach England und Irland ist wie die meisten wahrscheinlich erfahren haben seit Anfang diesen Jahres die Notwendigkeit des Tollwut-titer-tests im Blut der Hunde abgeschafft worden.
Im wesentlichen gelten die gleichen Vorschriften wie bei Reisen über die Grenzen auf dem Kontinent.
Was für Reisen auf die Inseln allerdings wie ich neulich gelesen haben nun tatsächlich doch weiterhin zusätzlich zwingend erforderlich ist, ist einen Entwurmung gegen Bandwürmer.

Wieso nun wird dieser Test Behandlung weiterhin aufrechterhalten? Alle Welt verabschiedet sich von regelmäßigen Wurmkuren mit dem Hinweis auf angebliche Nebenwirkungen
und gleichzeitig ist ein Grenzübertritt für den Hund ohne die entsprechenden Entwurmungen verboten.

Die Julius-Maximiliens-Universität Würzburg betreibt das Konsiliarlabor für Echnokokkose und hat zu Echinococcus (wir kennen die in der Regel unter dem Trivialnamen Fuchs- und Hunde-bandwurm) einiges interessante zusammengestellt.
         
So erfährt man in der Erregerbeschreibung, daß Fuchs und Hund die natürlichen Endwirte sind, die mit dem Kot die Eier ausscheiden, die sich zunächst in Zwischenwirten entwickeln und wenn diese (potentiellen Beutetiere) von Fuchs oder Hund gefressen werden diesen wiederum befallen können.

Gefährlich ist nun daran für uns eigentlich nur - das dafür umso mehr - daß der Mensch (sozusagen versehentlich) zum Zwischenwirt werden kann. Wir können uns also anstecken und das sieht dann allerdings ziemlich eklig aus auf den im wahrsten Sinne des Wortes eingestellten Krankheitsbildern.
Besonders tückisch ist, daß die Entwicklung der "Metazestoden" beim Menschen über viele Jahre unbemerkt im Patienten abläuft und wenn wir dann Beschwerden haben möglicherweise jede Hilfe zu spät kommt. 

Ich erspare uns hier Bilder einzustellen, weil Angst auch kein guter Berater ist.
Es gibt eine Grafik zum Entwicklungszyklus des Hundebandwurms und von mir an alle, die eine Hund zu Hause haben die Bitte, die Entwurmungen nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Grade unsere ehemalige Rennhunde mit dem entsprechenden "pray drive" sind ohne Probleme in der Lage selbst an der Leine auch erfolgreich Mäuse zu erjagen. Die wiederum sind die natürlichen Zwischenwirte, an denen sich der Hund anstecken kann um uns, wenn es blöd her geht, anschließend mit den Eiern zu infizieren.

Rechtzeitig entwurmt ist diese Gefahr gebannt und weder wir selber noch Freunde, streichelnde Kinder oder sonst jemand der mit Kotspuren unserer Hunde in Berührung kommt braucht sich dann vor einer Infektion zu fürchten.

Für diejenigen, die leider doch infiziert sind oder Bedenken haben, sich eventuell hier oder auch Andernorts einen entsprechenden Parasiten eingefangen zu haben gibt es auf diesen Seiten der Uni Würzburg weiterführende Links zu Einrichtungen und Behandlungszentren, die sich der Betroffenen kompetent annehmen.