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Wirkungen von Vitaminen und Antioxydantien V.G. Senger 2004

Begonnen von Oval 5, 03.06.2012, 05h12

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Oval 5


ZitatAus dem Institut für
Physiologie, Physiologische Chemie und Tierernährung
Lehrstuhl für Tierernährung und Diätetik
der Tierärztlichen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München

Arbeit angefertigt unter der Leitung von
Prof. Dr. Ellen Kienzle

Wissenschaftliche Bewertung des Einsatzes von Vitaminen und ausgewählten Antioxidanzien in der Ernährung  von Katzen, Hunden und Pferden: Anspruch und Wirklichkeit


Inaugural-Dissertation
zur Erlangung der tiermedizinischen Doktorwürde
der Tierärztlichen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München
von
Valerie Gertrud Senger
aus Goslar

München 2004
Wer sich intensiv mit der Ernährung seiner Hunde auseinander setzt und in den verschiedenen Texten auf
die Vorzüge oder nachteiligen Wirkungen bestimmter Vitamine und Antioxydantien stolpert, kann hier
einige interessante Dinge finden, die mit dem einen oder anderen Vorurteil aufräumen mag oder auf
wissenschaftliche Füße stellt.

Die Arbeit behandelt folgende Vitamine und Antioxydantien im Einzelnen:

[attach=1]
untersuchte Vitamine in der Dissertation von V.G. Senger.JPG

Besonders interessant finde ich neben der eigentlichen Hauptaufgabe der Untersuchungen die oft fast
nebenbei fallenden Bemerkungen über Wechselwirkungen unterschiedlicher Substanzen oder einfach
Informationen, worauf die einzelnen Stoffe ganz grundsätzlich Einfluß haben .

So zum Beispiel der Satz
Zitat"Ebenso hat Vitamin A eine Funktion bei der Regulierung einiger Hormone wie den
Glukokortikoiden (JOHNSON und WOLF, 1960), dem Testosteron (CHAUDHARY et al., 1989) und den
Schilddrüsenhormonen (HIGUERET und GARCIN, 1984; INGENBLEEK, 1983)"
auf Seite 36/ PDF S.40

Gleich zu Beginn belehrt uns die Einleitung, daß ein merklicher Mangel bei uns eher unwahrscheinlich ist:
Zitat"Das Auftreten von Mangelsymptomen bei den Tierarten, die im Rahmen dieser Dissertation
bearbeitet werden, ist in der westlichen Gesellschaft immer seltener zu erwarten. Grund dafür
ist die verbreitete Anwendung industriell hergestellter, kommerzieller Alleinfuttermittel bei den
Fleischfressern. Lediglich bei selbstgekochten Rationen für Katzen und Hunde und in der Pferdefütterung
kommt es gelegentlich zu Unterversorgungen mit einzelnen Nährstoffen. Bei Pferden kann es insbesondere
bei Stallhaltung................"
(S.1/ PDF S.5)

Mit rund 515 Seiten ist das schon ein ordentliches Buch - aber man muß anrechnen, daß typisch für
wissenschaftliche Arbeiten auch hier die Literaturnachweise ordentlich viel Platz beanspruchen. Und
beschränkt man sich beim Lesen auf die generellen Abschnitte zu den einzelnen Vitaminen, liest zu den
Ratten die entsprechenden Teile (die oft Grundlegende Informationen enthalten, auf die die weiteren
Texte aufbauen) und beschränkt sich anschließend auf die eine Tierart, die einen tatsächlich interessiert -
in meinem Fall den Hund :-) - dann ist es nicht mehr so entsetzlich viel. Die Arbeit stellt tatsächlich
manche Behauptung einfach in Frage, mit der wir zu immer noch höheren Zusätzen verleitet werden
sollen. Auch ich habe noch nicht alles gelesen, aber doch den Eindruck gewonnen, daß die einzelnen
Themen durchaus wert sind gelesen zu werden, bevor man aufgrund eines gut gemeinten Rates dies oder
jenes  zusätzlich gibt um ein erhofftes Ziel damit zu erreichen.
Es gibt ja glücklicherweise auch Texte, die einfach dazu dienen können, etwas nach zuschauen bei
Bedarf  :?:

In diesem Sinne hoffe ich mit dem Link hier dem einen oder anderen eine gute Entscheidungshilfe oder
einfach Fortbildung nahe zu bringen.

Daß all diese Erkenntnisse faktisch auf Versuchen an Tieren beruhen ist Realität, die ich nicht schön reden
möchte. Einer grundsätzlichen Unterstützung der Gewinnung von Erkenntnissen auf diesem Weg kann ich
wirklich nur sehr eingeschränkt zustimmen, so daß es schon Stellen gibt, wo mich beim Lesen das kalte
Grauen erfaßt, wenn ich mir den einen oder anderen Erkenntnisgewinn bildlich vorstelle. Wo diese
Versuche allerdings längst stattgefunden haben wäre es denke ich schlicht albern, auf die dadurch
gewonnenen Erkenntnisse zum Wohl derer zu verzichten, die heute davon profitieren können. Wir lesen ja
mit Interesse auch Bücher über Ernährung und selbstverständlich basieren auch dort die Aussagen in aller
Regel auf voraus gegangenen Studien und Versuchen zum jeweiligen Thema.