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Was bedeutet ein Angsthund für seinen Halter?

Begonnen von Oval 5, 30.08.2012, 00h36

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Oval 5

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Ich mache mal den Anfang.
Ich beschränke mich fürs erste auf meine Erfahrungen mit meinen Hunden und was ich über Hunde generell
weiß.


Das Problem bei Ängsten ist, daß man im Augenblick der Angst den Hund nicht kontrollieren kann außer man
hat ihn im wahrsten Sinne des Wortes "in der Hand". Er ist ganz einfach nicht zugänglich, bevor die Angst
nicht wieder aufhört. Nimmt wohl wahr, folgt aber nicht.


Es gibt als Antwort auf Streß für den Hund generell  4  unterschiedliche Möglichkeiten
- und jede Mischung aus den selbigen..
Als da wären
* Flucht
* Erstarren
* Übersprungshandlung
* Kampf

Man kann also einen Hund mit Ängsten nicht in der Angst auslösenden Situation unbeaufsichtigt lassen. Das
trifft besonders immer da zu, wo Hunde "nach vorne gehen" wenn sie unsicher sind.
In der Realität bedeutet das für den Besitzer eines Angst-Hundes, daß er seine Unbeschwertheit im Leben so
lange aufgeben muß, wie er den Hund hat. Denn selbst überwundenen Ängste können durch entsprechende
Erlebnisse sofort wieder auf den Plan gerufen werden.
Je nach Alter und Gesundheitszustand des Hundes können das bis zu rund 15 Jahre werden. Eine lange
Lebensspanne auch für den Besitzer! 


MEINE  HÜNDIN
kam aus Spanien von der Rennbahn.
Sie war nicht, was man einen Angst-Hund nennen würde, hat/te aber ein paar Auslösereize mitgebracht, die
sie in helle Aufregung versetzen im negativen Sinne.
Eines davon sind Metallgeräusche.
Ein weiteres die Fliegenpatsche.
Gewitter ist ihr schrecklich (wie vielen anderen Hunden auch)
Ihre Reaktion ist gemäßigte Flucht bis Erstarren - das ist für die Umgebung weitgehend ungefährlich.

Metallgeräusche
haben wir gegenkonditionieren müssen. Das hat viel gebracht. Wäre in einer Familie mit Kindern zum Beispiel
unmöglich gewesen, weil sie unter Dauerstreß nie zur Ruhe gekommen wäre. Es gibt aber nach wie vor
bestimmte Metallgeräusche, bei denen jeder Versuch scheitert. Sie ist mittlerweile fast 10 - ich hoffe da nicht
mehr auf ein Wunder, lebe damit, daß ich den Hund nicht wirklich manipulieren kann in solchen Situationen,
außer sie ist an der Leine, im Haus oder sonst wie gesichert.

Die Fliegenpatsche

ist lernresistent. Es scheint, als wäre sie damit "erzogen"/gestraft worden. Jeder Versuch scheitert. Ich bin
schon froh, wenn sie nicht anfängt zu zittern, wenn jemand das Teil in die Hand nimmt.
Ich erschlage fast keine Fliegen mehr - lebe lieber mit Fliegen und Mücken, als mit einem zitternden Hund.

Gewitter -
halten wir aus. Mehr kann man dazu nicht sagen.




MEIN  BLINDER
ist blind. Das forciert Unsicherheiten.
Jede Verletzung oder Schmerzreaktion die aus der Blindheit entsteht fördert die Bereitschaft sich zu
verteidigen.
Der Blinde gehört nämlich zu den Hunden, die gerne voraus gehen (würden) und ggf. in der Auseinander-
setzung die Lösung suchen. Unbeaufsichtigt sind das die Hunde, die dann halt zulangen. Das ist
INDISKUTABEL - will heißen: nicht verhandelbar!
Der Mensch und seine Sicherheit MUSS über dem Hund stehen. Immer   

Für mich als Halter bedeutet das:
Ständig die Situationen kontrollieren zu müssen.
Nichts irgendwo stehen und liegen lassen zu können wo es im Weg wäre. Ggf. auch anderen hinterher zu
räumen - auch draußen auf der Straße.   
Und es betrifft natürlich jegliche Begegnung draußen mit anderen Lebewesen.
Auch kann ich Gerüche nicht schneller als der Hund wahr nehmen. Ich muß also auch ohne direkte
Begegnung immer darauf gefasst sein, daß der Hund "Geister" sieht und sie bekämpfen möchte.
Freiheit für den Hund geht nur, wo er sich auskennt und nur so lange, wie dort alles "normal" ist. Keine erste
Hundebegegnung ohne Leine (außer zu Hause mit meinen Hunden) und auch dann aufmerksam bleiben.





Mache ich nun heute hier Fehler, bei denen andere zu Schaden kommen, wird das nicht nur auf mich oder
meine Hunde zurück fallen. Sondern auf alle "de koomischen Wiiindhuuund da". Meiner Meinung nach unverant-
wortlich, darauf nicht Rücksicht zu nehmen. 


Um das hier noch einmal klar und deutlich zu sagen - die Intensität, in der meine beiden Hunde da Angst
bzw. Unsicherheiten zeigen, würde in einem Vermittlungstext einer Orga noch nicht die Bezeichnung "Angst-
hund" bekommen.

Und genauso deutlich:
1.) Es ist nie etwas passiert deswegen - weil ich eben sehr viel aufpasse.
2.) Es ist rein MEINE  Entscheidung, diese Hunde haben zu wollen.
Es ist also meine Aufgabe, die damit verbundenen Probleme zurecht zu kommen. Niemand braucht auf uns
mehr Rücksicht zu nehmen, als das für Hunde allgemein gilt. Kinder schon gar nicht.


Ich habe wenig Probleme, weil sehr viel von dem, was notwendig ist, in meiner Lebenssituation völlig unprob-
lematisch bewältigt werden kann. Spaziergänge ohne Begegnungen sind hier die Regel, ich habe keine Kinder
und auch selten welche zu Besuch, Ordnung hab ich sowieso gerne, wir trinken nicht genug, um besoffen
durch die Wohnung zu torkeln.. etc.


Trotzdem sind diese Bedingungen alles andere als gesellschaftlicher Durchschnitt.
Und bei weitem der größte Teil der Bevölkerung würde die Aufmerksamkeit beim Spaziergang, die mir diese
Hunde abverlangen als "anstrengend" oder belastend empfinden. So ein kinderlieber Sonnenscheinhund, dem
man ins Gesicht langt ohne sich Gedanken dabei zu machen ist manchmal die bessere Wahl - auch im Sinne
der Kinder. Wobei das nicht an der Rasse liegt, sondern rein an der Angst. Jeder Angsthund kann ohne die
entsprechende Umsicht zum Problem werden. Kümmert man sich, ist Angst aber handelbar.
.


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KimC

Meine beide Angsthasen machen zich auf und davon wenn sie mir ihr Angst konfrontiert werden.

Eigentlich sollte man es ja vermeiden Angsttiere mir ihr Angstauslöser zu kongrontieren,aber das ist oft nicht möglich. Und oft ist eine annäherung an da Angstobjekt erforderlich.
Meine Barsoinasen sind Menschenangst. Donner und Düsenjager sind ihnen egal. Mit Tiere ejglicher Art haben sie auch keine probleme, nicht mal mit Elefanten.
Aber Menschen. Nun, weil mein T.A. ein Mensch, ud kein Elefant ist, musste ich sie langsam daran gewöhnen.
Erst mussten sie sich aber an mich gewöhnen. Da habe ich ohne es zu wissen glück gehabt. Ein Hund mitdieser Vergangenheit hat in einStall gelebt auf harter Beton. Entweder war es dort kalt uder warm. Niemals ein Fenster auf, weil dan dort jemand hineinsehen konnte, deswegen sind auch die Scheiben von innen grau bemalt.
Die wollen weich liegen, und nahe an ein offenes Fenster. Das hat mein Bett geboten. Nun, irgendwann bin ich dan zu bett, dort habe ich auch, ohne ez zu wissen den Hund in die Ecke gedrängt so das Flucht nicht möglich war, und mich einfach neben den Hund hingelegt.
Flucht war nicht möglich, so hätte der Hund auch auf das weiche bett verzichten müssen. Weil diese Hunde signalempfindlich sind, ist das über jemand/jehund gehen bei ihnen nicht drin. Also mussten sie liegen bleiben. Es schläft sich nicht gut neben ein wild hechelnder Hund, dessen Hertz mit 200 schläge pro minute donnert. Aber am nächsten Abend hat es sich alles wiederholt.
Hund entdeckte das es nicht gefährlich war so hat das Hecheln eines abends sich beruhigt, und das Hertz ist auf Normaltakt runter. Und der Hund hat es risikiert, und sich neben mir schlafen gelegt.
So haben wir uns an einander gewöhnt.
Es gibt ja aber auch andere Menschen, und bei mein Rüden war eine verallgemeinung nicht drin. Ich habe mir mit ihn auf ein Bank gesetzt, wo in bequemer abstand menschen vorbeigingen. Dabei war der Kontakt zu menschen zur dieser zeit nicht erwünscht, was aber schwer ist wenn man mit ein so auffälliger, und bildschöner Hund da sitzt. Er wurde belohnt dafåur mit mir ruhig da su sein.
Wir begannen ein spezialkurs, wo dieses problem angegangen wurde.

Er sollte ein Target übung machen, wo er mit die nase auf etwas zeigt, bis da eine Belohnung angeboten wird. Dies wird auch in zoos mit viele Arten zur erledigung von Tierärtzliche Kleinigkeiten wo man ene Betäubung vermeiden will, benutzt.
Während ich diese übung machte, sollte jemand vorbeigehen.
Youtube zeigt es euch.
http://www.youtube.com/watch?v=RiLZ0esiUWk

Man beobachte das er immer noch die Trainerin gegenüber sehr scheu ist, obwohl er sie zur Aufnahmezeit bereits 2 jahre gekannt hat. Irgendwie hat er sein Limit erreicht.
Dennoch macht er noch kleine Vortschiritte. Er ist im Umgang mit Tiere sehr gut, und wird manchmal als therapiehund für hundeangste Hunde und Pferde eingesetzt. Wenn er da eine reife leistung ingelegt hat, spürt er sehr wohl das er als Held gefeiert wird, und vergisst sich dann, und macht dann was mit das er sonst nicht mitmachen würde. Nachher ist alles dann leider wieder beim alten.

Mit meine Hundin ist es besser gegangen. Erstens weil ich sie jünger übernomen haben, und sie hat keine Zähne ausspucken müssen.
Der verlauf mit ihr war genau derselbe, nur sind wir schneller vorangekommen. Und auch weiter. Ich wollte nur das sie mir mir zum T.A. ohne drama gehen konnte. Das kann sie jetzt auch. Aber sie wollte mehr. Weil sie sah wie meine Nordatlanten, und ihr schwester den spass mit Kinder hatten wurde sie neidisch, und hat eines Tages die Augen fest zugedrückt (wiel sie die zumindest erhalten wollte) und ist zu den Kindern vorgegangen. Hat sich streicheln lassen, und entdeckt das dies ohne Gefahr möglich war. Nun geht sie mit offene Augen an dKinder ran um sich streicheln zu lassen, und ich erlaube es ihr wenn ich sehe das diese Kinder ruhig sind. Ser hat immer noch ein restangst, und erschreckt leicht beim steicheln. Aber sie hat es gwollt, sie wurde zwar "gezwungen" an die Kinder zu gehen, aber nicht von mir, das war ihr eigener Neid, ud wille mit dabei zu sein. 

Oval 5

Kim, was hat sich für Dich in Deinem Leben verändert durch die ängstlichen Hunde?
Also mal ganz aus Deiner Sicht - aus der des Menschen betrachtet.
Was mußtest Du aufgeben?
Was kannst Du nicht/nicht mehr tun - so ganz normale Dinge..
Also man braucht Zeit und Geduld und Entgegenkommen an den Hund, um mit ihm
Fortschritte in Richtung Vertrauen zu schaffen.
Was hat sich sonst für Dich geändert?

Was ich gerne hier mal ansprechen würde ist, was man aus Sicht des Menschen ein-
geht durch die Entscheidung für einen ängstlichen Hund.
Natürlich wird das im Einzelnen auch auf den Hund und die konkreten Ängste ankom-
men und auch darauf, wie mein Leben im einzelnen aussieht, ob ich etwas aufgeben
muß, oder eigentlich immer so gelebt hatte, daß ein ängstlicher Hund praktisch nicht
bedrängt wird.

Der Thread soll eigentlich Menschen eine Entscheidungs-Hilfe werden, ob sie mit einem
Angsthund leben möchten und sich die notwendigen Bedingungen stellen wollen, oder
ob sie so ein Leben nicht führen wollen.

Weil für die Tiere, speziell jene die vor Menschen Angst haben, ist es fatal, wenn sie
dann zum "Wanderpokal" werden. Und das passiert so leicht, wenn man sich als Neu-
besitzer nicht vorab im Klaren ist, was auf einen zu kommen wird.
Besser man denkt vorher darüber nach und entscheidet dann entsprechend. Dazu
soll das hier eine Hilfe werden.   



KimC

Für mich war es anfangs eine impulsive entscheidung. Es war ein Samstag. Um 6 Uhr Morgens wusse ich zwar wie ein Barzoi aussieht, sont hat die Rasse mir nie richtig interesseiert. Um 9 Uhr am selben Tag war ich eingentümer eines barsoiwracks. Ich habe mir damals nicht mit die möglichen Konsequenzen auseinandergesetzt, ich habe einfach zugelangt weil dort ein Tier war das jede Hilfe nötig hatte. Irgendwie muss der Gedanke da gewesen sein das ich diese hilfe anbieten konnte?

Am Anfang - die ersten zwei wochen, musste ich sehr viel energie in dieser Hund stecken, auch weil er gleich zweimal abhaute. So hatte ich in 3 tage etwa 200km auf Fahrrad gemacht um nach ihn zu suchen. Stubenrein war er auch nicht.
Die Gedanke ihn Frieden zu geben war anfangs noch da.
Dann hat er sich so langsam geöffnet, und mir ein einblick in sein inneres gegeben, ein inneres das durchaus den Kampf wert war.
Nach die zwei ersten Wochen musste ich eigentlich nicht mehr veil entbehren. Klar ich musste ruhige wege gehen, damit sein Angst nicht ausgelöst wurde. Damals hatte ich noch zwei Jagdhunde, die bevorzugten sowieso Waldspaziergänge, was den barzoi auch gut gefiel.
Von da ab war es fü rmich eher eine bereicherung. Psychologie hat mich immer interessiert, nur gab es kaum die Gelegenheit sich damit zu beschäftigen. Die Gelegenheit hat mir der barzoi gegeben, und beim spezialtraining komt man sich näher, auch miot den anderen hundehalter, so entstand Beziehungen die ich zuvor nicht hatte.
Negative konsequenzen hatte es auch, aber indirekt. Nicht vom Hund verschuldet, sondern von sein Züchter. Da gehört Bedrohungen an diejenige die seine Hunde haben zum alltag. Man kann nicts in ein Internetforum schreiben, ohne das es besorgte seele gib die das sofort an den Züchte weiterleitet. Wegen ihn habe ich auch verstärkte Türschlösser und Videoüberwaschung, sowie verschiedene "Kevin allein zu Hause" verteidigungsmöglichkeiten. Das hätte ich sontst nicht gehabt. Da es bei deiser mensch durchaus möglich ist ihn mit "Gerüchte" zu reitzen, so das er einfach ein Hund aus seiner Zucht abholt (weil er immer fast plaite ist gibt es kein Geld zurück). Deshalb, um kein Neid zu fördern, habe ich seit Jahren meine homepage über meine Hunde nicht mehr aktualisiert. Es gibt jemand er sich soo ärgert das ich ein bestimmer tHund hier bei mir habe, die hätte sie so gerne gehabt... Um sicher zu gehen, habe die betroffene Hunde am Innenschenkel mein Name und Krankenversicherungsnummer einätowiert. Die Tätowierung im Ohr kann er mit hilfe von Bezieungen auf seinen Namen ändern, mein Name und Nummer nicht..
Seine Hunde werden nie gechipt, weil er Angst hat das man die Chips von ein Satelliten überwachen könnte, und somit sehen könnte was er so im Stall stehen hat.
Die Hunde waren eigetlich nie das grosse Problem, und gab nie anlass zu Nennenswerte Entbehrungen. Züchterlein schon.