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Rechtlicher Hinweis zu Schwarzen Listen

Begonnen von Oval 5, 08.05.2012, 15h53

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Oval 5

Zitat: Boxernothilfe Deutschland e.V.
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Donnerstag, 25.Februar.2010, 11:42

Rechtlicher Hinweis zu Schwarzen Listen


Sehr geehrte Damen und Herren,

Wegen zahlreicher Nachfragen zum Thema "Schwarze Listen" im
Zusammenhang mit der Vermittlung von Tierschutz-Pferden, Hunden etc.
nachfolgend ein paar Hinweise:

Gerade weil die Existenz solcher Listen unter tierschützerischen
Aspekten absolut wünschenswert ist, sollten alle Beteiligten ein paar
Punkte beherzigen, um sich nicht selbst unnötig der Gefahr rechtlicher
Angriffe auszusetzen.

1. Das Führen von "schwarzen Listen" ist rechtlich ausgesprochen
problematisch. Bereits das Speichern solcher.....................
weiter

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KimC

Es hört sich Anfangs ja so gut an, das die Tierschützer auch das Gezetz gehorchen muss, aber sehe da, der Hinweis dreht sich dann mehr und mehr in richtung wie man solche Schwarze listen besser geheim halten kann. "Muss ja nicht jeder wssen das wir eine Geheime und Gesetzeswidriger Liste führen"

Oval 5

#2
Klar Kim...
Man wird das sicher so schnell nicht verhindern, daß solche Listen existieren.

Jeder hat ja irgendwie selber solche Listen - manche auch nur im Kopf.
Wir bilden uns unsere Meinung über Menschen aufgrund dessen, was für Erfahrungen wir
mit jemandem gemacht haben. Wäre ja albern zu meinen, daß man völlig wertfrei duchs
Leben gehen könnte.

Daß man aber sein eigenes Urteil über Menschen nicht einfach jemandem sagen soll und
damit das eigene Urteil dieses Menschen über Dritte beeinflussen - das ist irgendwie zur
Zeit in Vergessenheit geraten. Da nehmen viele gar keine Rücksicht mehr. Die Grenze
zwischen privat und geschäftlich ist im Tierschutz auch oft so schwer zu ziehen - also
schon für eine selber.
Weil es ja für die meisten sozusagen ein "Hobby" ist - ein Ehrenamt. Kein Chef, keine
Vorgaben, Anweisungen, keine Revisionsabteilung.. je kleiner der Verein, desto weniger
Halt ist da zu finden.
Da kann man sich gut verlaufen im Dschungel der Gefühle wenn man zwischen Horrorvideo
und Tränendrüseneilmeldung 3 Telefonate mit Gleichgesinnten geführt hat und dann fragt
einer nebenbei nach, ob man dem-oder-jenem einen Hund vermitteln würde - und dummer-
weise kennt man den-oder-jenen, hat den auf einer weißen oder schwarzen oder rosa Liste ...   


Mit dem Internet und den Mails, die gleich an 30/50/100/1000 Leute gleichzeitig verschickt
werden glauben die Leut wohl, daß sie etwas gutes tun, wenn sie jeden Zweifel den sie
haben gleich - und oft ungeprüft - an alle und jeden weiter reichen. Das ist aber Mobbing.

Und es gibt glaube ich wirklich viele Menschen, die sich dessen gar nicht bewußt sind. Die
denken an "das arme Hündchen" das bei Person X oder Y schlecht aufgehoben wäre, weil
.. kein Garten.. keine Arbeit.. dies oder jenes...   Vielleicht auch weil es tatsächlich schon
mal echte Probleme gab dort.
RECHTLICH ist das untragbar.
ETHISCH fragwürdig.
SOZIAL ein Trauerspiel.

Trotzdem gibt es Momente, wo man gerne bevor man eine Entscheidung z.B. zugunsten
einer Vermittlung 800 km weit weg trifft wissen möchte, ob da schon mal was war. Da ist
dann das Dilema - hält man sich an das Gesetz, oder wahrt man die relative Sicherheit für
das Tier, das dann umzieht. Es gibt ja schrecklichen Mißbrauch mit Tieren und natürlich
versuchen Tierschützer das zumindest für die eigenen Vermittlung zu verhindern. Ist doch
normal.
Das Problem ist einfach, daß gerade in dem Bereich oft nicht einer mit einem kommuniziert
sondern gleich x andere mit informiert werden. Und an der Stelle wird es dann ggf. auch zu
Rufmord.


Ich finde, man muß als einzelner einfach schon wieder deutlich öfter ganz einfach erst selber
nachdenken bevor man andere über jemanden ausfragt oder über andere etwas erzählt, die
nicht da sind, sich also auch nicht verteidigen können.
Ist einfach "aus der Mode" gekommen, sich mit Freunden über ein Thema, statt über Leute
zu unterhalten - wobei es Klatsch und Tratsch natürlich auch immer gab.. bei Hofe.. und so
am Kinderspielplatz...
Das war mit weniger großen Netzwerken für den Einzelnen vielleicht noch zum Aushalten.
Bei der Stasi wurde es dann unerträglich.
Man muß einfach versuchen im Auge zu haben was man anstellt... nur auch das weiß man
nicht immer. 



Ich lande bei solchen Themen gedanklich immer wieder da, daß die Eigenverantwortlichkeit
wieder einen höheren Stellenwert bekommen muß, damit Menschen auch sich selber wieder
mehr über das eigene Handeln einfach Gedanken machen, statt nur zu schauen, wie sie ihr
Tagespensum schaffen können. Unsere Gesellschaft ist wie ein Patient, der Hilfe zur Selbst-
hilfe braucht. Eben Unterstützung zum selber denken/denken lernen.
Dafür brauchen wir unsere Freunde dann - damit Denkanstöße im Gespräch entstehen,
nicht um über jemanden herzuziehen. 
Weniger "fertige" Antworten und mehr eigene Gedanken.
Oder auch mal ein Eingeständnis, daß einem zu etwas nichts einfällt ohne gleich nach fertigen
Lösungen zu rufen. Selber Lösungen entwickeln, statt den ganzen Tag danach zu suchen weil
.. Nicht das Stachelhalsband macht den Hund brav, sondern der richtige Umgang damit. Und
für die meisten Dinge braucht man so fiesen Mittel gar nicht, wenn man nur mal richtig nachdenkt.

Oder anders gesagt: Das Wesentliche kann man meistens mit genauer, wertfreier Beobachtung
und Analyse auch ohne eine Liste erfahren.