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Ist Hundeliebe dem Menschen gegenüber möglich oder nur Einbildung des Herrchens?

Begonnen von Ari mas, 08.06.2012, 16h45

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Ari mas

Was meint ihr?
undecided.gif

Charles Darwin sagte, "Es lässt sich kaum bezweifeln, dass die Liebe zum Menschen beim Hund zum Instinkt geworden ist"!

KimC

Es kann sein das der Hund einfach berechnet das es sich lohnt Herrchen oder Frauchen mal zu gehorchen.
Aber ich behaupte es gibt dennoch liebe. Nicht immer, aber es kommt vor.
Ich hab da ein barzoi den ich aus der Klemme gerettet habe. Er ist mir sehr hingegeben, ud kann meine gedankenlesen. Auch wen ich zB etwas brauche was er mir geben kann. Einmal hatte ich Grippe, und mein grosser IW kam zu mir im mir ins gesicht zu lecken. Er wusste - oder wohl eher dachte - das dadurch alles wieder gut wird. Ich fand es lästig!
Das hat der liebe barsoinase gemerkt, und sich vor mein Bett quer gelegt, auf dem harten Boden, wo doch gerade nebenbei ein weicher Hundematte lag. Aber so wie er lag konnte der grosse nicht mehr zu mir, weil keiner meine hunde wagt über den Edlen hinüber zu treten. Das wäre möglich gewesen, hätte er sich auf die Matte gelegt.
Für ein Hund der 2½ jahre in ein schweinestall auf harter beton gelebt hat war das ein Opfer. Er liegt sonst gerne sehr weich, weil das für ihn das allerschönste ist. Ich habe es als liebe empfunden das er sich für mich auf den harten fussboden gelegt hat, statt auf der Hundematte, wo er sonst gerne liegt. 

greyT

Was ist denn Liebe... das ist schon so eine schwierige Frage.. :-))
das flirty.gif

oder das  klimper.gif
oder das   umarmen.gif

Die Geschichte mit dem Edlen finde ich jedenfalls wirklich schön.

Ari mas

na ja, ich wollte nichts hoch philosophisches lostreten, mich interessiert das einfach.

Mag der Hund den am liebsten der ihn füttert....? Im örtlichen Tierheim hatte ich immer den Eindruck, der Tierpfleger welcher abends das Essen verteilte, wurde von allen Hunden am meisten gemocht.

Oval 5

Öhm - ich krieg grad die Kurve nicht - also von
Zitat..Liebe zum Menschen zum Instinkt geworden ..
bei Darwin 
zu den Gedanken wer wofür vom Hund am meisten gemocht/geliebt wird.

Und ja - woran zeigt sich "mögen" bzw "lieben"? also mal ganz unphilosophisch.
Was interpretieren wir als "gemocht werden" vom Hund?
Wenn der uns oft anschaut?
Viel hinterher läuft?
Viel Körperkontakt sucht?
Dauernd in unserer Nähe sein will?
Das kann alles mit Gefühlen zusammenhängen. Muß es aber nicht. Und vor allem muß
es nicht mit Sympathie zusammenhängen. Kann genauso aus Angst entstehen.
Und eben auch rein pragmatisch sein in Form von Kontrolle ausüben - nah am Futter
sein - Schutz nutzen...   

Kim hat da ja oben schon einen Anfang gemacht - er interpretiert das Verhalten vom
Edlen in der Situation als Liebesbeweis. 

Klar krigt "der Futtertopf" im Tierheim eine riesen Aufmerksamkeit.
Was aber wenn drei Leut sich abwechseln - jeder der drei gleich oft und viel füttert?
Dann wird der Hund doch vielleicht/wahrscheinlich trotzdem einen mehr mögen als
den nächsten. Denk ich mir..

Ich trenne da halt stark.
Das eine hat etwas mit Überleben zu tun.
Das andere mit Gefühlen.

Und ich selber glaube sehr wohl, daß Hunde Gefühle haben - viele und auch deutlich
vielschichtiger als das mancher glaubt. Gleichzeitig denke ich aber, daß immens viel als
Gefühl interpretiert wird, was reiner Selbsterhalt ist. Wir also die eigentlichen Gefühle
unserer Hunde meist maximal im Ansatz überhaupt wahrnehmen und gleichzeitig als
Gefühlsausdruck interpretieren, was oft wenig bis gar nicht von Gefühlen motiviert ist. 
Wobei ich mich da selber nicht ausnehme, nur daß ich vielleicht etwas seltener konkret
darüber nachdenke als andere. 

Wenn die Thematik so allgemein formuliert ist lande ich da, das merke ich schon, immer
wieder schnell in der eher intellektuellen Beschäftigung mit dem Thema.
Das wolltest Du aber nicht, oder?

Mach es doch mal konkret  - also für Dich und Deinen Hund. Was paßt oder paßt da
nicht mit Darwins These zusammen?   

heiwak

Ich denke mal es ist Instinkt obwohl wir Hundebesitzer lieber "Liebe" sagen würden.

Unsere Hunde lesen in uns wie in einem Buch, jede Stimmung von uns wird wahrgenommen und entsprechend darauf reagiert.

Bin ich traurig tröstet mich mein Hund, bin ich krank versucht er mir zu helfen und mich zu beschützen - schließlich sind wir seine Futterquelle und die muss unter allen Umständen geschützt werden.

Ari mas

Mich interessiert, ob es für den Hund ein anderes Gefühl außer dem Instinkt gibt und woran ich erkenne, wann es reiner Selbsterhalt etc. pp. und wann ein selbstloses Gefühl der Zuneigung ist.

Wir können uns durchaus intellektuellen mit dem Thema beschäftigen.

Ari mas

na ja, den Begriff Liebe möchte ich revidieren und ändern in Zuneigung ....

Oval 5

Zitat von: Ari mas am 04.07.2012, 07h20
na ja, den Begriff Liebe möchte ich revidieren und ändern in Zuneigung ....
Wie gesagt denke ich schon, daß Hunde Gefühle haben.
Auch Zuneigung. Und auch unabhängig vom Vorteil.

Was aber ja nichts ändert daran, daß es durchaus auch ganz zweckmäßig sein kann,
sich als Hund mal so richtig lieb zu verhalten und besonders schmachtend zu schauen.
Und letzteres kann und wird wohl tatsächlich einfach im Lauf der Domestikation Teil
vom Hund ganz generell geworden sein. Wobei es ja auch welche gibt, die gar nicht
lieblich sind...   

Ich denke nochmal drübe nach :-)

Oval 5

Zitat von: Ari mas am 03.07.2012, 07h20
Mich interessiert, ob es für den Hund ein anderes Gefühl außer dem Instinkt gibt und woran ich erkenne, wann es reiner Selbsterhalt etc. pp. und wann ein selbstloses Gefühl der Zuneigung ist.

Wir können uns durchaus intellektuellen mit dem Thema beschäftigen.
Ich habe mich der Tage immer mal mit Deinem Thema getragen. Und ich glaube daß
der Punkt an dem wir vielleicht die Grundlagen klären müssen um nicht aneinander
vorbei zu reden der ist, was wir unter Gefühlen verstehen.

Ich möchte es so sagen: An vom Instinkt losgelöste Gefühle glaube ich eigentlich nicht
mal bei Menschen. Insofen hat ein instinktgesteuertes Gefühl bei mir aber auch keinen
negativen Beigeschmack. Allerdings glaube ich entsprechend nicht so sehr an die zur Zeit
so viel beschworenen "Bauchentscheidungen" weil ich sie eben für unreflektiert eigentlich
an Bedürfnissen orientierte Entscheidungen halte.
Wo Reflektion statt findet, nennen wir sie dann aber nicht mehr Gefühlsentscheidungen
sondern intellektuell oder kopf-gesteuert und das wird dann negativ gewertet.

Ari mas

Zitat von: Oval 5 am 08.07.2012, 06h45
Wo Reflektion statt findet, nennen wir sie dann aber nicht mehr Gefühlsentscheidungen
sondern intellektuell oder kopf-gesteuert und das wird dann negativ gewertet.

Finde ich nicht negativ, überhaupt nicht!

Aber zurück zum Hund.

Simples Beispiel: Hund lebt in einer Familie, alle kümmern sich in etwa gleicher Weise um diesen Hund, Hund präferiert aber eine Person aus dieser Familie. Zeigt sich in der Form der Begrüßung: Überschwenglicher, freudiger. Liegt es dann am Geruch, der Körpersprache dieser einen Person? Oder an der Art wie diese Person mit dem Hund umgeht?

heiwak

Meiner Meinung nach geht es danach, wie man mit einem Hund umgeht und natürlich an der Körpersprache - was für mich ein und dasselbe ist.

Unsere Hunde sind total auf mich fixiert und mein lieber GöGa wundert sich deswegen sehr. Er liebt sie abgöttisch, hat aber absolut keinen Sinn für Erziehung - so bestimmt und gut er in seinem Beruf war, so nachgiebig ist er beim Umgang mit den Hunden. Die Damen können ihm auf den Kopf sch*** und er macht nix dagegen, bei ihm dürfen sie wirklich alles.

Ich hingegen bestehe schon sehr auf "Respekt" mir gegenüber, kann auch sehr bestimmt werden und habe in den letzten Jahren gelernt mit meiner Körpersprache zu arbeiten. (was für mich sehr schwierig war, da ich von Natur aus eine eher schlampige, lasche Körperhaltung habe) Das Ergebnis daraus ist: beide Zicken lassen mich nicht aus den Augen und reagieren auf den kleinsten Hinweis von mir.

Das könnte man als Liebe ansehen oder als einfaches akzeptieren meiner Position: ich hab das Sagen! Fast tut es mir leid es so zu sehen aber für mich ist die Rangordnung aus Sicht der Hunde klar - zuerst ich, dann Dana, danach kommt Cuwan und zum Schluss mein Mann, der wirklich alles für uns Weiber tut und das ganze mit Humor sieht.