Ich denke auch, daß wir dem Hund Zuverläßigkeit am leichtesten durch einen
möglichst geregelten Tagesablauf vermitteln können - immer vorausgesetzt,
daß dieser Tagesablauf die Bedürfnisse des Hundes berücksichtigt.
Nicht jeder Hundehalter hat einen Garten in dem sich der Hund lösen kann nach
Bedarf. Da muß man als Halter entsprechend aufmerksam den Hund beobachten
und den Tagesablauf so einrichten, daß der Hund eben raus kommt ohne extra
etwas gesagt zu haben. Das erfordert natürlich Aufmerksamkeit gerade am
Anfang.
Und dann gibt es natürlich im ganzen Leben immer mal Tage, die anders sind -
sowohl auf der Seite des Menschen, als auch auf der des Hundes.
Stichwort Durchfall z.B....
Zitat von: heiwakZitat von: Oval 5
Wenn die Grundbedürfnisse des Hundes nicht befriedigt sind,
macht uns der Hund Probleme - weil er selber welche hat.
Wobei in den meisten Fällen nicht der Hund das Problem ist, sondern der Halter.
Da sind wir uns schon sehr einig.
Der Mensch ist derjenige, der das Problem beheben kann oder dafür sorgen, daß
es gar nicht erst entsteht. Weil ja nur wir Menschen in der Lage sind zu
reflektieren und unsere Reaktionen entsprechend zu verändern.
Was ich sagen möchte ist eigentlich, daß wir Menschen nur weil wir die Lebens-
situationen gestalten können trotzdem mit den Konsequenzen der Zwänge
konfrontiert sind, wenn wir sie negieren.
Ein Hund zu halten stellt einfach Bedingungen an den Halter.
Bedingungen, die Hund in Form von GRUNDbedürfnissen einfach mitbringt.
Sind wir nicht in der Lage oder nicht Willens, diesen Bedingungen Rechnung zu
tragen, müssen wir uns vom Hund als Haustier verabschieden.
Der Hund kann ohne die Befriedigung seiner Grundbedürfnisse kein tragbarer
Begleiter werden.
Er kann es einfach nicht.
Wie viel wir auch an ihm herumerziehen mögen.
Vor jeder Form von Anspruch, die ich als Halter an den Hund stellen kann (und
muß.. schließlich leben wir in einer Gesellschaft und nicht als Eremiten im
Nirgendwo) muß ich dafür sorgen, daß die Befriedigung der Grundbedürfnisse
für den Hund sicher gestellt sind.
Und dann muß man eben auch dem Bedürfnis Rechnung tragen, daß ein Hund
Führung braucht, um sich gesellschaftskonform verhalten zu können.
D.h. auch der Teil den wir allgemein Erziehung nennen ist nicht Luxus, sondern
eben Notwendigkeit.
@ Kim
Ich hatte bei meiner Aufzählung oben versucht die Bedürfnisse unabhängig von
der Trieblage zu benennen.
Auch z.B. den Jagdtrieb hatte ich nicht explizit angesprochen.
Einfach weil manches Bedürfnis aus trieblich recht unterschiedlichen Motivationen
entstehen kann.
Je weniger ich mich in meinem Denken einenge, desto größer ist die Wahrschein-
lichkeit, daß ich für den individuellen Einzelfall eine "maßgeschneiderte" Lösung
entwickeln kann.
Du hast aber natürlich vollkommen recht, daß der Fortpflanzungstrieb des
Hundes seinen Tribut fordert - in welcher Form man dem Tier da sinnvollerweise
ein Ventil öffnet wird man für sich selber entscheiden müssen und ist sicher wie
die meisten realen Umsetzungen eine sehr individuelle Angelegenheit.