Gestern Abend bin ich sehr euphorisch durch die Gegend gehüpft und die Hunde waren glücklich, dass ich mal wieder gut gelaunt war und Quatsch gemacht habe.
Ich hatte einen Schnelltest bei beiden Hunden durchführen lassen. Ergebnis: beide negativ! Strike!
Heute treffe ich eine Bekannte zufällig auf dem Gassigang, sie ebenfalls mit Hund und ihres Zeichens promovierte Tierärztin mit Promotion auf dem Gebiet der Einzeller, ich traue der Hündin nicht und hatte meine Hunde daher angeleint, und bat sie, dass sie ihre Hündin ebenfalls anleint, weil wir ja Giardien haben. Darauf hat sie sehr gelacht, die Hündin nicht angeleint (*ggrrrrr*) und mir folgendes erklärt:
Jeder Hund habe Giardien. Es sei nicht möglich, Giardien komplett aus Hunden abzutöten, da sich Hunde immer wieder infizierten. Es gehe darum mit Hilfe von Medikamenten die Krankheitssymptome, die durch Giardien ausgelöst werden, zu beseitigen und das Immunsystem zu stärken, so dass der Hund mit den Giardien beschwerdefrei leben könne. Je intensiver die Tiere nach Abklingen der Beschwerden mit Medikamenten behandelt würden, um so schneller sorge man für Resistenzen bei Giardienstämmen. Außerdem hätte der Import von Hunden aus anderen Klimazonen dafür gesorgt, dass sich hier Giardienstämme angesiedelt hätten, auf die unsere Hunde nicht vorbereitet seien und die mit den früher üblichen Mitteln nicht bekämpft werden könnten. Sie rate mir, dass ich das Metronidazol wie geplant zu ende gebe und dann keine weiteren Medikamente geben solle, wenn beide Hunde beschwerdefrei seien. So viel Arznei wie nötig, so wenig wie möglich. Das Immunsystem der Hunde müsse die Möglichkeit haben eine Immunantwort auf die Giardien zu bilden und auch auf weitere Krankheiten/ Bakterien, wenn ich mir nicht meine eigenen Allergiker heranzüchten wolle. Und einen Schnelltest könne ich mir sparen, die taugten alle nichts, aufschlussreich sei ausschließlich das Elisa-Verfahren.
So, und jetzt bin ich deprimiert und habe keine Ahnung mehr, was ich richtig mache und was nicht. Meinen Hunden geht es gut. Ich habe es geschafft zu verhindern, dass wir die anderen 8 Hunde, die allein in meiner Straße wohnen und das gleiche Gassigebiet nutzen wie wir, infizieren. Heißt das jetzt, die haben alle schon eine Immunantwort auf Giardien und der Whippet hatte als Stadthund, den ich aufs Land verpflanzt habe, keine? Soll ich den Whippet überhaupt noch mal nachtesten lassen? Soll ich nächste Woche, wenn die 3 Wochen Metrodinazol um sind, keine Medis mehr geben? Toll, 3 Tierärzte und 3 Meinungen, wie immer.
Also werde ich mich auf mein Bauchgefühl verlassen. Und das sagt mir, dass ich den Terrier auf keinen Fall weiter mit Medis beschieße, der hatte nämlich nie Beschwerden und wurde nur in Sippenhaft genommen.
Beim Whippet werde ich die nächste Woche abwarten, wie es so läuft, werde weiter dieses Matschefutter ohne Kohlenhydrate geben, werde mal etwas Öl/Fett zufügen und sehen, was passiert, und eventuell einen Ultraschall des Darms durchführen lassen. Im Ultraschall sind nämlich Reizungen des Darms zu erkennen. Wenn das alles gut aussieht, dann werde ich dem auch keine Medis mehr geben und abwarten.
Trotzdem ist das alles sehr unerfreulich.
Joker