Originaltext Tom Meulman - Slow out of the boxesStartschwierigkeiten - Boxentraining - Langsam aus der BoxBoxentrainingUm einen Greyhound an die Startbox zu gewöhnen und eine reelle Chance auf einen schnellen
Starter zu haben, nutze folgende Methode:
• Schiebe den Greyhound bei geöffneter Startklappe und verschlossener Hintertüre sanft
rückwärts in die Startbox.
• Während Du den Hund mit einer Hand zurück hälltst drückst Du mit der anderen Hand die
Startklappe bis fast nach unten zu (Suche Dir wenn nötig einen Helfer). Du wirst sehen, daß der
Hund beim Schließen der Startklappe nach hinten zurückweicht.
• Lasse einen Spalt von vielleicht 15 cm (6 inches) offen, das Linke Knie am unteren Ende der
Klappe ist dabei hilfreich, schiebe Deine rechte Hand unter der Klappe durch und locke den Hund
so nach vorne.
Tätschle ihm um die Schnauze um ihn Deiner Anwesenheit zu versichern, ziehe die Hand zurück
und schließe die Klappe so sanft als möglich.
• Gehe auf die Seite der Box vorne und versichere Deinem Hund weiterhin Deine Anwesenheit,
sowohl mit Hilfe der Stimme, als auch durch leichtes Tätscheln auf die Rillen der Startklappe am
unteren Ende. Direkt bevor die Beute zur Stratbox kommt gehe aus dem Weg einen Schritt
zurück.
Erwarte nichts großartiges wenn der Hund zum ersten Mal aus der Box springt, er wird aller
Wahrscheinlichkeit nach eher heraus gehen und dann, wenn Du Deine Vorarbeit an der Beute
korrekt gemacht hattest, die Beute aufgeregt um die Bahn verfolgen.
Die nächsten zwei Besuche auf der Trainingsbahn sollst Du nach diesem Muster wiederholen.
Beim vierten Mal, wenn der Hund in die Box geht, mache das folgendermaßen:
• Suche Dir einen erfahrenen Assistenten, und wo möglich jemanden, den der Hund nicht kennt.
• Schließe die Startklappe der Box, und während Du den Hund von vor der Startklappe in die
Box rufst, ist es die Aufgabe Deines Assistenten, den Hund von hinten in die Box zu stellen.
• Rufe den Hund zu Dir nach vorne in der Box und wenn der Hund zum vorderen Ende der Box
gekommen ist, tritt zur Seite und beruhigen den Hund mit Deiner Stimme und durch tätscheln
der Startklappe am unteren Ende. Direkt bevor die Beute zur Stratbox kommt gehe wieder aus
dem Weg einen Schritt zurück und die Box öffnet sich.
Wenn der Hund zum fünften Mal in die Box geht, sollte das folgendermaßen ablaufen:
• Diesmal setzt Du den Hund selber in die Box durch die rückwärtige Türe, und sowie Du die
Türe hinter dem Hund geschlossen hast gehe nach vorne und rufe Deinen Hund zur Startklappe.
• Wie zuvor versichere Deinen Hund Deiner Anwesenheit. All dies ist so angelegt, daß der Hund
keine Angst vor der Startbox bekommt. Die Box ist nun mal ein kleiner, enger Raum und viele
Hunde bekommen Panik, wenn sie dort zum ersten mal hinein gestellt werden und wenn man
dann nicht den richtige Ablauf nutzt, bleibt ihnen ein Rest dieser Angst bei jedem Mal erhalten,
wenn sie wieder in die Startbox gesetzt werden.
Versuche niemals einen Hund zurück zu halten in einer offenen Startbox, wenn die Beute vorbei
flitzt oder lasse den Hund durch einen offenen Box laufen. Es gibt keinen sichereren Weg zu
einem schlechten BoxenHund!! Wer immer dieses Verfahren als Boxentraining empfiehlt für einen
Hund, oder diesen Ablauf nutzt, hat keine Ahnung davon, was er da tut.
Schlechte Boxengewohnheiten korrigierenEs wird der Zeitpunkt kommen, wo obwohl Du alles richtig gemacht hast, ein Hund zu langsam
aus dem Startkasten kommt. Oder, wie es oft passiert, bekommst Du einen Hund zum
Trainieren, der am Startkasten nicht gut ausgebildet wurde.
Die meisten Hunde, die langsam aus dem Startkasten kommen, tun dies aus einem der
folgenden Gründe:
• Der Hund sitzt ganz hinten im Startkasten und kommt nicht nach vorne, wenn die Lure nah
kommt.
• Der Hund wartet bis die Startklappe völlig offen ist und springt erst dann heraus.
• Der Hund stellt eine oder beide Vorderpfoten auf die Unterkante der Startklappe.
• Der Hund ist nur schwer in den Startkasten zu bekommen und wenn mal drinnen, spinnt und
wirft er sich darin herum.
• Der Hund kratzt an der Startklappe sobald die Beute losfährt.
Währen man die ersten 4 Fehlverhalten mit dem passenden Training gut korrigieren kann, kann
es beim letzten Punkt schwer sein, das Problem zu beheben.
Ein weiteres Problem das auftauchen kann wenn ein Hund falsch oder schlecht am Startkasten
ausgebildet wurde ist, daß sich der Hund direkt nach dem Einsetzen zur rückwärtigen Türe dreht.
Auch dies kann mit der geeigneten Technik korrigiert werden.
Noch eine letzter Punkt der extrem schwer aufzulösen ist kann einen Rennhund dazu bewegen,
langsam aus dem Startkasten zu kommen. In diesem Fall ist der Hund bei einem Rennen
und/oder Trainigslauf (field trials) von anderen Greyhounds so stark angerempelt worden, daß er
sein Selbstvertrauen vollkommen verloren hat.
In so einem Fall
kann es helfen das Training nochmal von ganz vom Anfang an aufzubauen
und anschließend den Hund einige Trainigsläufe gegen ein oder zwei weiteren Hunden absolvieren
zu lassen, um sein Selbstvertrauen neu aufzubauen.
Methoden für korrektives StartkastentrainingWie Du sicher verstehen wirst ist es für den Hund notwendig wie ein Läufer auf den Startblöcken
zu stehen, wenn er schnell aus dem Startkasten kommen soll. Mit andern Worten: Kopf runter,
Hintern in die Höhe und alle Muskeln für eine Vorwärtsbewegung angespannt..
Es gibt genau eine Möglichkeit den Hund dazu zu bringen es jedes Mal genau so zu tun und die
besteht darin, den Hund davon zu überzeugen, daß der einzige Weg raus aus dem Kasten darin
besteht, daß er sie selber öffnet und dazu muß er das untere Ende der Startklappe mit seiner
Nase anstoßen.
Wenn der Hund im Begriffe ist genau das zu tun, wenn die Startklappe sich öffnet, wird er
automatisch unter die Klappe tauchen wenn sie nach oben geht und dabei so schnell aus dem
Kasten kommen wie möglich.
Mit etwas Voraussicht kannst Du dem Hund auch beibringen, daß er die Klappe nicht öffnen kann
bis nicht etwas bestimmtes passiert. So wie zum Beispiel das vom Verschluß verursachte
mechanische Geräusch, wenn die Klappe, frei gegeben, sich öffnet.
Und wie bekommt man das hin, magst Du nun fragen!
In den frühen 70ern war ich frustriert über einen meiner Greyhounds, der genug Fähigkeiten
hatte, seinen Teil an Rennen zu gewinnen, aber sich unglücklicherweise immer ganz hinten in den
Startkasten setzte und folglich immer als letzter aus der Startbox kam und, obwohl schnell
genug noch platziert zu werden, doch nie gewann.
Als erstes kam mir die Idee, von der Klappe einer einzelnen Startbox die ich für Trainingszwecke
zu Hause hatte den unteren Teil abzuschneiden. Ich machte einen sehr leichten Ersatzgrill für
den abgeschnittenen Teil und hängte ihn mit Scharnieren unten an die Klappe statt des
abgeschnittenen. Anschließend befestigte ich den Verschluß, der die Startklappe geschlossen
hält an der Klappe, gerade oberhalb des neuen Teils.
Das ermöglichte nun, daß bei geschlossener Klappe der untere Teil nach außen geöffnet werden
konnte. Dann, bewegt durch einer Reihe von Hebeln, veranlaßte ich den Verschluß die Klappe frei
zu geben, wenn von innen Druck auf den unteren/neuen Teil ausgeübt wurde.
Deshalb wenn nun ein Hund in der Box war und mit der Nase unten gegen den Grill stieß, gab
der Verschluß die Klappe frei und sie öffnete sich.
Zu dieser Zeit hatte ich auch eine rotary walking machine (1) in meinem Garten installiert. An
einem Arm davon befestigte ich mit einem Nylonschnur die Beute. Ich befestigte die präparierte
Startbox so im Boden, daß wenn die Walking maschine angeschaltet wurde, die Beute vor der
Startbox vorbei gezogen wurde, dann wieder aus der Sicht verschwand hinter den Startkasten,
dann wieder vorne vorbei und so weiter.
Dann setzte ich den Hund, dessen Starbox-Verhalten ich korrigieren wollte in die Startbox ein
und schaltete die Walking Maschine an. Ich muß gestehen, daß nachdem ich dem Hund
zugeschaut hatte, wie er etwa 5 Mal die Beute beobachtet hatte die am Startkasten vorbei
witschte ich es satt hatte und weg gegangen bin um mir eine Kaffee im Haus zu gönnen, nur um
in dem Moment die Boxentüre zu hören wie sie sich öffnete und anschließend den Hund
begeistert mit der Beute im Maul um die Walking Maschine springen zu sehen.
Selbstverständlich baute ich sofort meine Mechanismus für die Klappe wieder auf, setzte den
Hund wieder in den Startkasten ein nur um schnell meinen Hände raus zu ziehen und
geradewegs wieder in die geöffnete Box zu schauen.
Der Hund ging runter und sobald die Beute am Kasten vorbei kam, drückte er gegen die Klappe,
sprang aus der Box und griff sich die Beute.
Von diesem Tag an hat der Hund den Start nie mehr versäumt und gewann noch etwa 15 Rennen.
Man kann alten Hunden neue Tricks beibringen!
Diese ersten Anläufen einer Kastentraining-Startbox-Idee entwickelten sich zu einem Startkasten,
den man heute unter dem Namen Quick Start Box zu kaufen bekommt.
Diese Box, die den Ansatz aufgenommen hat, den Hund zu ermuntern unten gegen die Klappe
zu drücken um sich selber hinaus zu lassen ist auf eine Weise gemacht, die den Hund durch eine
Reihe von Übungen (statt wie zuvor die die Tauch- oder Schwimm-Idee) selber auf die Idee
kommen läßt dies zu tun.
Das ganze funktioniert auf folgende Weise.:Der Klappenmechanismus ist so konstruiert, daß er die Klappe auf verschiedenen Höhen
arretieren kann, und bei Druck vom Hund auffliegt.
Dadurch kann man dem Hund mit folgendem Vorgehen den Start beibringen:
• Arretiere die Klappe auf 3/4tel geöffnet. Lege die Lure (2) im Startkasten in die Nähe der Türe
und bitte einen Assistenten den Hund von hinten in die Box einzusetzen. So wie der Hund
Anstalten macht in die Box zu gehen, ziehe die Beute nach vorne aus der Box und der Hund
wird automatisch versuchen zu folgen indem er unter der Klappe versucht hindurch zu tauchen,
aber dabei trotzdem die Klappe anstoßen wird, die sich dadurch öffnet. Wiederhole diesen
Vorgang noch 2 Mal.
• Arretiere die Klappe nun bei halb geöffnet und wiederhole das Vorgehen wie zuvor.
• Arretiere die Startklappe nun so, daß nur noch etwa 20 cm unten offen bleiben (8 inches).
Diesmal wiederhole alle drei Übungssprünge indem Du die Beute außen vor die Box legst und
weg ziehst, sobald sich der Hund innen der Startklappe nähert. Bis dahin hat der Hund nun
schon gelernt, daß sich die Klappe ganz leicht öffnen läßt und in den meisten Fällen wird er die
Klappe einfach ignorieren und sich einfach zur Beute durchzwängen.
• Nun schließe die Klappe so als wäre sie normal geschlossen, aber lasse sie diesmal noch nicht
einrasten.
Auch dabei wieder soll der Hund zumindest drei Übungssprünge bekommen, indem Du ihn in
mit der Lure nach außerhalb der Box neckst.
Bis zu diesem Punkt sollte nun noch etwas anderes passiert sein, nämlich daß der Hund Dir
gleich aus den Händen in die Box hinein springt sowie Du ihn einsetzt und von alleine nach vorne
geht. Diese Boxentrainingsschritte haben den positiven Nebeneffekt, daß der Hund jede Scheu,
die er vor dem Startkasten gehabt haben mag, verliert.
Nun kommt der schwierigste Moment, nämlich dem Hund beizubringen, daß die Klappe nicht zu
jeder Zeit einfach geöffnet werden kann, und sich nur nach einem bestimmten Ereignis öffnen
wird.
In meiner eigenen Situation hatte ich etwa 20 Meter gerade Bahn improvisiert. Die Beute war mit
einem Federverschluß (spring loaded) befestigt und konnte gleichzeitig mit der Startklappe
ausgelöst werden, und sauste dann mit einer ordentlichen Geschwindigkeit am Startkasten
vorbei. Das erleichterte die Aufgabe ein wenig, die ich jetzt beschreiben werde.
Das nächste was man nun tun muß, ist einen Kassettenrekorder an einem Trainingsabend mit
auf die Rennbahn zu nehmen, den Rekorder neben die Startboxen zu stellen und aufzunehmen:
• Hunde, wie sie in die Boxen eingesetzt werden
• Das Geräusch des sich nähernden "Hasen"
• Und am wichtigsten: das Geräusch, das die Boxen machen wenn sie auf gehen.
• Stelle dann den Kassettenrecorder neben Deine Übungs-Startbox, vorbereitet für die
Wiedergabe der aufgenommenen Sequenz. Dann arretiere die Klappe der Startbox wie sie ganz
zu ist und schließe die Box.
Der Hund muß nun fertig sein zum Einsetzten, die Beute zum locken legst Du links neben dem
Startkasten in die Nähe der Klappe und ein Helfer muß bereit sein, sie vor die Box zu ziehen.
Schalte den Rekorder ein und wenn Du hörst wie die Hunde eingesetzt werden, setzt Du Deinen
Greyhound in die Box ein, aber mach schnell die Türe zu, denn das erste was passieren wird ist
daß der Hund versuchen wird vorne die Klappe zu öffnen, und wenn er heraus findet, daß das
nicht geht sofort wieder nach hinten kommt.
Du wirst den "Hasen" hören wie er näher kommt und in dem Moment, wenn Du hörst wie die
Boxen auf gehen, entriegle die Klappe Deiner Stratbox und lasse Deinen Assistenten die Lure vor
die Box und von dort weg ziehen.
Der Hund mag ein paar Sekunden brauchen, bis er tatsächlich die Klappe aufstößt und sich die
Beute fängt, aber wenn Du die vorherigen Schritte richtig gemacht hattest wird er das tun. Wie
schnell der Hund zu diesem Zeitpunkt aus der Box kommt ist unerheblich. Der wichtigste Aspekt
ist, daß weil der Hund die Klappe aufstößt wenn er aus der Box springt, er de facto aus der Box
genau dann heraus kommt, wenn sich die Klappe öffnet.
• Wiederhole diese letzten Übungssprünge nun bis der Hund sein Timing gefunden hat und die
Klappe aufstößt, sowie Du den Mechanismus frei gibst.
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Alles was einem Greyhound widerfährt kann nur aufgrund einer Handlung oder Interaktion durch
seinen Halter geschehen. Also mache Deinen Greyhound nicht dafür verantwortlich, wenn alles
schief geht.
Oct 19, 2009, 6:39pm
PS.
Eine Warnung zum Schluß!!Wenn Du einen von Natur aus schnellen Hund beim Starten aus der Box hast, versuche
nicht ihn
mit diesem System an der Box zu trainieren weil die Chancen gut stehen, daß er dadurch zu
einem langsameren Starter wird.
Übersetzung Oval@greyts.eu, 26.11.2011--------------------
Anmerkungen zur Übersetzung
ExRacer sind Greyhounds, die zu langsam sind - manche davon vielleicht nur, weil jemand das
Startkastentraining nicht geschafft oder nur nicht ernst genug genommen hatte. Einen Hund für
die professionellen Hunderennen so zu trainieren, so daß er sich dort beweisen kann ist ebenso
vielschichtig und braucht das gleiche Einfühlungsvermögen, wie einem Hund beizubringen die
Treppen zu steigen, ohne Angst U-Bahn zu fahren oder neben dem Rad mit zulaufen wenn er
das vorher nie gemacht hatte.
Umgekehrt bedeutet es auch, daß all die ausgemusterten Rennhunde, die viele Rennen gelaufen
sind, zuvor einmal von darauf konzentrierten Trainern hin ausgebildet worden sind. Neben den
wenigen Naturtalenten sind sicher die meisten dieser Hunde an der einen oder anderen Stelle
gezielt gefördert worden, um den Anforderungen gerecht werden zu können.
Neben der Tatsache, daß auch hier der eine oder andere Hund und Besitzer von einer deutschen
Übersetzung dieses Textes profitieren kann, geht es mir aber in erster Linie darum, einen Blick
zu schulen, wie konzentriert und gezielt und mit wie viel Verstand für das Verhalten des Hundes
man einen Bewegungsablauf positiv aufbauen und an dessen Ende eine Belohnung für den Hund
stellen muß, wenn das Training Erfolg haben soll und wie komplex die Materie "Hunderennen" in
Wirklichkeit ist.
1)
rotary walking machine (Bild) 2)
Lure (Bild) = so etwas ähnliches wie eine Reizangel... eine Schnur mit einem künstlichen Fuchs-
schwanz oder dergleichen dran.
Vorwort zu einer Serie - das sind im Original Texte aus Australien, die hier nicht unbedacht 1:1
übernommen werden können, sondern mit Verstand gelesen sein wollen um das Wissen hier
zu vergrößern. In diesem Sinne gilt das Vorwort für jeden Text der Serie. Übersetzung Oval 5
Zum Copyright - dieser Text darf nicht zitiert oder geändert werden sondern nur verlinkt.
Inhaltliche Nachfragen müssen an Tom Meulman selber gestellt werden. Das ist Voraussetzung
für die Übersetzungsfreigabe für hier gewesen. Dazu bitte den Originaltext aufrufen und die
entsprechende Rubrik auf seiner Seite suchen.Fortsetzung folgt...