Das Thema Zecken habe ich hier lange ruhen lassen.
Das liegt einfach daran, daß wir in der Region wenig mit Zecken und dafür mit ganz anderen Parasiten Probleme haben. Das ist aber natürlich in anderen Regionen des Landes ganz anders und nachdem jetzt auch noch
neue Zeckenarten mit neuen Krankheitserregern auftauchen, habe ich beschlossen wieder mal ein bißchen was zusammenzutrage:
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Fangen wir an mit einem
BR-Artikel vom 4.4.2017, in dem der Bayrische Rundfunk im Bereich 'Wissen' vor der
Auwaldzecke als Überträger der FSME warnt. Das ist insofern neu, als die Auwaldzecke immer in Zusammenhang mit der
(bakteriellen) Borreliose, nicht aber mit der
(viralen) Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME/Gehirnhautentzündung) gebracht worden war. Das war also schon im vergangenen Jahr nicht mehr aktuell.
Gegen die FSME gibt es für den Menschen eine Impfung und nachdem - einmal ausgebrochen - eigentlich nur noch beten hilft, ist die zumindest für Hundehalter mit Interesse an Spaziergängen ein Muß. In Österreich sind dieses Jahr bereits drei oder vier Menschen an durch Zecken übertragener FSME gestorben. Das ist verhinderbar für alle, die geimpft werden können und verringert für die, die man (weil zu jung, zu empfindlich, zu ....) nicht impfen kann das Risiko.
Die
Borreliose, das hier noch mal dazu, behandelt man mit ziemlich heftigen Antibiotika-Kuren und das oft immer wieder.
Für den Hund gibt es wie mehrfach erwähnt eine Borrelien-Impfung.
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Im gleichen Artikel
ist die Rede von
durch Ziegen-Rohmilch übertragene FSME. Ein Aspekt, der mir bis dato völlig entgangen war und der mich darüber nachdenken läßt, was wir vielleicht überhaupt noch alles gar nicht wissen in der Hinsicht.
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Das Ärzteblatt schrieb am 29.7.2018 von
erhöhtem Infektionsrisiko 2018. Die Hochrechnung beruhe auf einem Modell des Instituts für Mikrobiologie der Bundeswehr in München, das die Jungtierdichte in einem Infektionsherd in Süddeutschland im Winter als Grundlage der Berechnung für den folgenden Sommer heranziehe.
Soweit so gut .. oder so schlecht...
Jedenfalls ist das soweit noch wenig überraschend.
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Leider kommt nun noch die Nachricht dazu, daß zu den bereits heimischen Zecken noch
neue Zeckenarten bei uns gefunden wurden. Das Klima trägt da anscheinend seinen Teil dazu bei. Aus Südeuropa und Nordafrika bekannte Vertreter der
Hyalomma-Zeckenarten (Hyalomma marginatum) und (Hyalomma rufipes) sollen in Deutschland gefunden worden sein. Noch ist wohl völlig unklar, ob das Einzelfälle sind, oder die Tiere bei uns bereits heimisch werden. Im
ARD-Artikel vom 14.8.18 (der wieder nicht dauerhaft zu erreichen sein wird) werden Zugvögel als mögliche Transporter genannt.
Krim-Kongo-Fieber, Arabisch Hämorrhagische Fieber und Zecken-Fleckfieber sind die drei genannten Krankheiten, die von diesen Zeckenarten bekanntermaßen übertragen werden können.
Die Zecken selber sollen großer sein als unsere heimischen Arten und an den geringelten Beinen leicht zu erkennen.
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Zudem sei die
Braunen Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus) mittlerweile nachweislich bei uns heimisch.
Diese Informationen stammen laut ARD von Forschern der Uni Hohenheim in Stuttgart, die sich speziell mit der Thematik befassen. Es gibt dort einen sehr ausführlichen und interessanten Artikel aus dem vergangenen März mit dem ich dieses update dann von meiner Seite auch erst mal beenden möchte.
Zecken:
Neue Arten & FSME-Hot-Spots könnten Krankheits-Risiko erhöhen vom 06.03.18