Weiter geht es - die Hunde waren ihren Husky wieder los und haben sich mit sich selbst beschäftigt. Weit
waren wir nicht gekommen, als die Aufmerksamkeit von Azawakh erneut erregt war. Mich stört das nicht.
Begegnungen sind Bereicherung.
Der kleine Terrier, von dem neulich schon die Rede war. Der Herr stellt sich erst mal hin und versucht Eindruck
zu schinden, während er sicherheitshalber noch mal die Bewegungen der Umgebung abklärt - nicht daß da
noch ein Konkurrent wäre?
Alles scheint ungefährlich. Begeistert stellt sich der Afrikaner in Pose als wollte er sagen
"Bin ich nicht toll? Meinst Du, darf ich Dich mal anschauen?"
Das Terrier-Mädchen kennt scheinbar keine Angst, der Kerl ist forsch - dem muß sie doch gleich mal zeigen,
wer die Hosen anhat.
Sehr neckisch findet er - aber gut, dann halt etwas weniger dick auftragen und vorsichtig schnüffeln.
Er: "Mei, bist Du niedlich..."
Sie: "Ja! vorsichtig Freundchen, so gut kennen wir uns noch nicht"
Er: "Ach bitte nicht gleich so grob, ich will Dir doch nichts, wollte Dir doch nicht zu nahe kommen"
Beide bleiben etwas auf Abstand, tun irgend was, das sich nicht direkt aufeinander bezieht und doch etwas
über den einzelnen aussagt - man lernt sich sozusagen erst mal ein bisschen kennen. Vermutlich würden
Biologen von Übersprungshandlungen sprechen.
In der Zwischenzeit hat sich das Prinzesschen entschieden, sich diese kleine wilde Hummel doch auch mal
anzuschauen. Im Gegensatz zu Begegnungen mit fremden Rüden wird sie hier nicht vom Azi behindert. Und
durchaus denkbar, daß das Kratzen der Kleinen schon eine Reaktion darauf war, daß die große schwarze
Hündin auf sie zugekommen ist... "Man weiß ja nie, ob einem die Frauen fremder Kerle wohlgesonnen sind.
Da kann es nicht schaden, etwas unbeteiligt auszusehen."
(Dieses Foto zeigt die Szene, wie ich sie gesehen habe - also auch, wie weit ich vom Geschehen weg bin.
Und ich kann mir den Abstand auch nur deshalb leisten, weil ich meine Hunde seit Jahren gut kenne...
Andererseits sind viele Szenen mit fremden Hunden nicht tragbar, wenn man selber zu eng dabei steht. Da
hilft im Zweifel nur, z.B. einen einzelnen Hund frei zu lassen, derweil die anderen erst mal noch an der Leine
sind. Immer mit Vorsicht bitte, aber eben auch nicht hysterisch.)
Ein Spiel, daß man
unbedingt genau beobachten muß beim ehemaligen Rennhund, bis man sicher sein kann,
daß der Grey eindeutig begriffen hat, daß er es mit einem Hund zu tun hat! Grundsätzlich kann einem das
nicht nur bei allen Sichtjägern zum Thema werden, aber wo zur genetischen Ausstattung auch noch eine
gezielte Ausbildung auf kleine Beutetiere zur Vorgeschichte gehört, muß man natürlich doppelt aufmerksam
sein bitte.
Speziell bei Jagdspielen wie diesem. Weil natürlich
kann so etwas auch mal kippen und der Verlierer wäre dann
der kleine Hund. Das kommt einfach nicht in Frage.
Das Foto, auf dem die Terrier-Dame so nach Hasi aussieht.
Wären die Hunde gleichgroß, kämen wir nicht auf die Idee, in dieser Situation etwas bedenkliches sehen zu
können. Deshalb haben wir dann (meist in eingezäunten Hundeausläufen mit vielen Windhunden) unter-
schätzte Situationen, gerne zwischen Galgos zum Beispiel, bei denen einer zum über die Maßen gejagten
Opfer verkommt.
Man soll einfach hin schauen und ggf. auch eingreifen (das "Opfer" zu sich her holen/rufen/locken und
dann die Angreifer "abpflücken").
An dieser Stelle ist dann auch auf den Fotos eindeutig klar, daß sie miteinander spielen/laufen. Denn Jagd
zielt immer auf das Objekt der Begierde, während die Hunde bei den unbedenklichen Spielen oft parallel
miteinander laufen.
Mittlerweile ist ein Pärchen mit zwei Hunden auf unserer Höhe angekommen. Der wuschelige Rüde möchte
die Kleine Hummel treffen.
Der zweite ist gleichzeitig irgendwo hinter meinem Rücken mit der Prinzessin kurz zusammengetroffen und
im Bild daher nicht zu sehen.
Dem Azi ist das nicht recht. Schon wieder ein Kerl, der ihm so nah kommt. Und wieder stellt er seine kurzen
Haare zur Bürste, zeigt sein Mißfallen sehr deutlich.
Wenn man dem Azawakh etwas nicht vorwerfen kann, dann daß er undeutlich in den Signalen wäre.
Der Blinde auf dem Weg - auch er möchte bitte ein Wörtchen mitreden - nicht daß ihm hier noch die Kontrolle
entgleitet....