avatar_Oval 5

Gottlob - Es gibt sie noch :-) Kastrationsgegner aus Tierschutzgründen

Begonnen von Oval 5, 20.09.2012, 04h47

vorheriges - nächstes

Oval 5

Kurt Kotrschall, Zoologe an der Uni Wien und Leiter der Konrad-Lorenz-
Forschungsstelle in Grünau, hat in der Presse einen Artikel geschrieben
über die veränderten Bedingungen in der Tiermedizin und dabei auch
Stellung bezogen gegen unnötige und Frühkastration von Hunden.

Unter dem Titel "Das Geschäft mit der Hundegesundheit" traut sich da mal
einer gegen die Kastrationslüge deutlich Stellung zu beziehen.

Zitat von: diepresse.com, 20.8.12........Beispiel gefällig?
Hierzulande gilt es gottlob als unethisch, Kumpantiere prophylaktisch zu
kastrieren. Laut Tierschutzgesetz ist dazu eine medizinische Indikation
erforderlich, die Bequemlichkeit des Hundebesitzers ist kein hinreichendes
Argument. Im Interesse des eigenen Geschäfts ist so eine Indikation rasch
gefunden; so reden uns Tierärzte ein, dass diese zumindest bei Hunde-
weibchen späteren Brustkrebs verhindern würde. Ohne Evidenz übrigens,
keine einzige Meta-Studie belegt irgendeinen Zusammenhang. Die Veterinäre
befinden sich damit übrigens in seltsamer Allianz mit einer ganzen Riege von
Hundetrainerinnen, deren Kontrolldrang sich unter anderm darin manifestiert,
dass sie vorzugsweise mit gesetzwidrig kastrierten Rüden unterwegs sind.

.......


Das hat wie es aussieht tatsächlich hohen Wellen geschlagen.


Da schreibt empört der Präsident der Österreichischen Tierärztekammer,
Walter Holzhacker:
Zitat von: diepresse.com, 22.8.12Tierärzte: Tierschützer, nicht Geschäftemacher
Gastkommentar. Replik auf Kurt Kotrschals ,,Geschäft mit der Hundegesundheit":
Wie ein ganzer Berufsstand verleumdet wird ---------->

Kotrschall bekräftigt - wenn auch schon fast zahnlos:

Zitat von: diepresse.com, 4.9.12.............Da die prophylaktische Kastration Hunde objektiv schädigt,
diese aufgrund der Erkenntnislage auch nicht veterinärmedizinisch indiziert
ist und wegen der möglichen Folgeschäden nicht zum Wohl des Tieres sein
kann, ist sie eindeutig gesetzwidrig.


Nun kommt Prof. Dr. Jörg Aurich, Abteilung Geburtshilfe, Gynäkologie und
Andrologie der Veterinärmedizinischen Universität Wien in der Printausgabe
von heute unter dem Titel
"Die irreführenden Argumente des Professor Kotrschal" zu Wort:

Zitat von: diepresse.com, 19.9.12.........Erlaubte Fortpflanzungskontrolle
Genau darum erlaubt das Tierschutzgesetz ausdrücklich chirurgische Eingriffe
zur Fortpflanzungskontrolle bei Tieren – auch und gerade bei Hunden.
........

Inhaltlich reden sie irgendwie aneinander vorbei:

Derweil der Biologe Kotrschall über die körperlichen Auswirkungen der
fehlenden Hormone schreibt,

verteidigt der Gynäkologe Aurich die Unachtsamkeit der Halter, die
zwangsläufig zu ach so vielen ungewünschte Welpen führen müßte.
Mit dem !Argument, es gäbe ja auch so viel ungewollte Kinder..
shocked.gif WO sind denn die?
In welchem Jahrhundert lebt der Mann?
Bei uns in Deutschland sind die Geburten so niedrig, daß alle jammern mit
1,39 Kindern je Frau -
in Österreich waren es im gleichen Jahr (2010) 1,44 gewesen laut Statistischem
Bundesamt
.

Das reicht nicht mal um den Bevölkerungsstand zu halten. Von zu vielen
ungewollten Kindern kann also beim besten Willen keine Rede sein!

Sieht fast so aus, als hätte sich da ein älterer(?) Herr deutlich vergaloppiert  icon_mrgreen.gif


Mir schleierhaft, wie Menschen seit über Hundert Jahren gezielte Zuchtaus-
lese und Rassenstandards mit geschlossenen Zuchtbüchern bewerkstelligen,
wenn sie doch zu blöd sein sollen, dafür zu sorgen, daß es keine ungewollten
Trächtigkeiten gibt. 
beten.gif
Wo das doch eigentlich Hoffnung geben sollte - also ungeplante Einkreuzung
statt Gendrift...... tongue.gif


Vielleicht - meine Herren (und Damen) - sind diese ganzen Mischlingswürfe,
die da in Frage gestellt werden gar nicht alle ungewollt, nur weil kein
Rassesiegel drauf geklebt werden kann?  lipsreleased.gif


Ganz abgesehen davon, daß ich noch nie eine ernstzunehmende Statistik zu
den Mischlingswürfen irgendwo in Europa gefunden habe.

Streuner ja - davon gibt es mehr als reichlich in so manchem EU-Land. Da
braucht es auch keine Statistik dafür.

Aber privat gefallene und vergebene Welpen habe ich (außer in Irland - wo es
immerhin mehr Hunde als Einwohner gibt) bis dato noch nirgends als relevante
Problematik vorgefunden. Und für Deutschland und auch Österreich sehe ich
auch so gar kein Problem mit Mischlingswelpen.


Nur mal so zum Nachdenken. Oder diskutieren :-)))))



heiwak

Ich bin ja ebenfalls Kastrationsgegner - ausser bei freilaufenden Katzen und Streunerhunden, die Kastration solcher Tiere ist wichtig und verhindert übermäßige Vermehrung.

Leider ist die Kastration lt. Gesetz erlaubt:

Zitat§ 7. (1) Eingriffe, die nicht therapeutischen oder diagnostischen Zielen oder der fachgerechten Kennzeichnung von Tieren in Übereinstimmung mit den anwendbaren Rechtsvorschriften dienen, sind verboten.......
(2) Ausnahmen von diesen Verboten sind nur gestattet
1. zur Verhütung der Fortpflanzung ......

Ich finde es wirklich schade, dass aus reiner Bequemlichkeit kastriert wird, natürlich ist eine läufige Hündin anstrengend, ebenso ein intakter Rüde. Aber nur deswegen einen Hund zu kastrieren halte ich für hirnrissig, genauso wie die Kastrationspflicht die von TS-Orgas in den Verträgen gefordert wird.

Was ich am TS-Gesetz aber noch schlimm finde ist z.B.:

ZitatVerbot der Tierquälerei
§ 5. (1) Es ist verboten, einem Tier ungerechtfertigt Schmerzen, Leiden oder Schäden zuzufügen oder es in schwere Angst zu versetzen.
(2) Gegen Abs. 1 verstößt insbesondere, wer
1.Züchtungen vornimmt, bei denen vorhersehbar ist, dass sie für das Tier oder dessen Nachkommen mit Schmerzen, Leiden, Schäden oder Angst verbunden sind (Qualzüchtungen), sodass in deren Folge im Zusammenhang mit genetischen Anomalien insbesondere eines oder mehrere der folgenden klinischen Symptome bei den Nachkommen nicht nur vorübergehend mit wesentlichen Auswirkungen auf ihre Gesundheit auftreten oder physiologische Lebensläufe wesentlich beeinträchtigen oder eine erhöhte Verletzungsgefahr bedingen:

So: und wer definiert jetzt was eine Qualzucht ist und was nicht? Für mich ist ein z.B. auch ein Terrier - der immer kleiner gezüchtet wurde, bei dem aber das Gebiss nicht mithält - schon eine Qualzucht, geschweige denn die Schäfer, IW`s, Faltenhunde................


In demselben Text:
ZitatVerbot von Tierquälerei
16.Fanggeräte so verwendet, dass sie nicht unversehrt fangen oder nicht sofort töten,

Das heisst für mich: Fallen sind sehr wohl erlaubt - wenn sie sofort töten!

Der ganze Gesetzestext ist übrigens hier nachzulesen.

KimC

Beim Tierschutz ist es ja mestens so das jedes Tier partout kastriert wird. Damit will mann unverantworliche Menschen den Zucht unterbinden.
Erstens finden solche Menschen ihre zuchttiere nicht beim Tiershutz.
Zweitens vesichert es nicht das ein vermitteltes Tier artgerecht gehalten wird.

Wenn ein Tierschutzverein kein vertrauen in ein Mensch hat, so das sie die (mittlerweile ja nich tunerhebliche) Kosten für kastration für gerechtfertigt halten, muss man sich fragen warum sie denn überhaupt das Tier an diese Person dann noch vermitteln wollen?

Ob die Tiere wirklich Pflegeleichter werden frage ich mich auch. Ichhatte das weniger erfreuliche erlebniss mit eine chemische kastration vom Kastenkopf. Den fall lassen wir sein, weil es evt Nebenwirkngen von ein nicht ausreichend erprobtes produkt sein könnte.

Ich habe eine Barsoihündin, sie ist intakt, und so soll es bleiben. Ihre wurfschwester habe ich für eine Zeit in Pflege gehabt. Sie wurde noch vor die erste Läufigkeit sterilisiert.
Was ist nun "leichter"? Zweimal im Jahr einige woche lang höschen an die intakte dame, eine woche lang besonders aufpassen das die Jungs sich tnicht dran machen?
Oder eine Hündin die ein unmögliches fell hat, das filtert und ungepflegt erscheint (und ist) egal wieviel ich bürste. Sie hat alles mögliche dreck im Fell hängen, während die intakte barzoren praktisch ein selbstreinigendes Fell haben. Besonders um die Geschlechtsöffnung wird sie so dreckig das ich sie ein intimrasur verpasst hat. Nur so kann sie sich selbst dort einigermassen sauber halten, während die intakte Hündin das immer alleine schafft.
Zum Verhalten muss gesagt werden, das die intakte Hündin wegen ihre Vergangenheit einige zicken hat, aber dennoch leicht zuführen ist. Es gibt saisonale verhaltens schwingungen, die man aber bei entsprechendes Verständnis miteinplanen können.
Ihre schwester kam viel früher aus dieser Zuchtanstalt, hat ja keine saisonale schwankungen, ist aber andere HUnde gegenüber nicht gerade freundlich. Sie und ihr schwester versteht sich bestens, aber meine Rüden können sie nicht einstufen.
Es kommt oft vor das Hunde vom kastrierte Tiere vom anderen Geschlecht nicht so leicht vertragen, oder einstufen können. 
Dann hatte ich auch mal ein alter Jagdhund, der wegen Hodenkrebs kastriert werden musste, als er 9½ jahre alt war. Obwohl ich auch kastratinsgegner bin, fand ich dieser eingriff gerechtfertigt. Negative änderungen habe ich bei ihn nicht festgestellt, positive uch nicht, ausser das der Krebs weg war. In dem alter hat die Kastration nur selten verhaltenseinfluss.

Weil einige meine hunde "projekthunde" sind, mache ich oft an spezialkurse mit. Dort erscheinen  hunde die irgendwelche verhaltensprobleme haben, di eman vor ort behandeln können. Oft sind diese hunde bereits kastiert worden, weil das beim T.A. immer noch die erste Massnahme gegen Verhaltensprobleme jeglicher art ist. Die Trainerin ist selbst kastrationsfanatiker, und sagt dagegen nichts, es ist aber mein eindruck das Hunde dessen Fehlverhalten durch Angst verursacht wird vom Kastration nur noch schwieriger werden.

Timido

Also - ich finde - wieder einmal - dass man dieses Thema NICHT einfach auf Kastrationsbefürworter und Gegner beschränken darf.
Im Tierschutz MÜSSEN geschlechtsreife Tiere kastriert werden - und NICHT NUR, weil man künftigen Besitzern misstraut, sondern vor Allem, um Vermehrung zu verhindern, während sie in der Obhut von Tierheimen sind! Und was landet in der Mehrzahl der Fälle in Tierheimen? - Die Überproduktionen von Vermehrern, deren "Produkte" oftmals wie Rassehunde aussehen und Mischlinge.
Bei Rassehunden aus kontrollierten Verbandszuchten verbietet sich das kastrieren von selbst, wenn man an Hundesport und Ausstellungen teilnehmen will - und KEIN seriöser Züchter wird es gutheissen, wenn SEINE Hunde kastriert würden.
Kastrationen aus Gründen der "Bequemlichkeit" sind lt. TS-Gesetz verboten - und Tierärzte, die dabei mitmachen haben sicher nicht das Wohl des Tieres im Auge.
Ebenso die Frühkastrationen, wie sie gerade in den USA in Mode gekommen sind, sind absolut abzulehnen - aber - wir müssen ja nun nicht wirklich JEDEN UNSINN nachmachen, der aus den USA kommt ...........
Übrigens: Ich habe früher im DWZRV Afghanen gezüchtet und seit jetzt über 12 Jahren lebe ich mit windigen Kastraten aus dem Tierschutz zusammen - und ich kann nicht sagen, dass diese Kastraten sich anders verhalten, als früher mein unkastriertes Rudel - mit dem einen Unterschied natürlich, dass das Trennen von Rüden und Hündinnen nun wegfällt .........

KimC

Zitat von: Timido am 20.09.2012, 14h26
Also - ich finde - wieder einmal - dass man dieses Thema NICHT einfach auf Kastrationsbefürworter und Gegner beschränken darf.
Im Tierschutz MÜSSEN geschlechtsreife Tiere kastriert werden - und NICHT NUR, weil man künftigen Besitzern misstraut, sondern vor Allem, um Vermehrung zu verhindern, während sie in der Obhut von Tierheimen sind!

Ja, das hatte ich auch mal gedacht. Doch dan habe z.B.auf internetseiten die u.A. auch galgos vermitteln beobachtet das die Hunde während sie im Tierheim sind, nicht kastriert sind. Erst war es ein zufall, dann habe ich genauer hingesehen, alles noch dran, zumindes was den Rüden betrifft.
Die werden erst vor Abreise kastriert. Offenbar will man kein Geld daran verschwenden ein Hund zu kastrieren wenn der doch nie vermittelt wird. Weil es bei den Rüden immerhin billiger ist als bei den Hündinnen, nehme ich an das es bei denen auch nicht anders ist. 

Zitat
Und was landet in der Mehrzahl der Fälle in Tierheimen? - Die Überproduktionen von Vermehrern, deren "Produkte" oftmals wie Rassehunde aussehen und Mischlinge.
Bei Rassehunden aus kontrollierten Verbandszuchten verbietet sich das kastrieren von selbst, wenn man an Hundesport und Ausstellungen teilnehmen will - und KEIN seriöser Züchter wird es gutheissen, wenn SEINE Hunde kastriert würden.

Im Tierheim landet alles mögliche. Tiere die gut betreut wurden, deren besitzer aber gestorben sind. Rassenhunde aus FCI Zucht die misshandelt wurden. Und so weiter. Wo liegt die Grenze zwischen Züchter und vermehrer? Einige machen den strich FCI = Zucht, alles andere = Vermehrer. Es gibt "kontrollierte Verrbandszuchten" die mit Rassenspecifische krankheiten versehen sind. Ja, es kommt sogar vor das ein tierhalter mit den Tierartztkosten nicht mehr mitkommt, und ein Hund abgeben oder einschläfern muss.
Und, es gibt auch würfe de zwar aus kontrollierter zucht stammen, für die es aber niemals abnehmer gibt. Das sieht man desöfters bei seltene Rassen die nicht jedermanms sache sind.

In den USA sind frühkastrationen in mode gekommen damit kein Nachbau; kein Konkurrenz zu fürchten ist. Das ist dann auch nicht zum wohle des Hundes, sondern zum wohle des Züchters.

Oval 5

Erst mal Danke für den Link zum Österreichischen Tierschutzgesetz - der gehört hier ja wirklich mit rein   blumen_2.gif

Zitat von: heiwak am 20.09.2012, 07h11
Ich bin ja ebenfalls Kastrationsgegner - ausser bei freilaufenden Katzen und Streunerhunden, die Kastration solcher Tiere ist wichtig und verhindert übermäßige Vermehrung.

............

In demselben Text:
ZitatVerbot von Tierquälerei
16.Fanggeräte so verwendet, dass sie nicht unversehrt fangen oder nicht sofort töten,

Das heisst für mich: Fallen sind sehr wohl erlaubt - wenn sie sofort töten!

Der ganze Gesetzestext ist übrigens hier nachzulesen.

zur Kastra von freilaufenden Tieren/ Freigänger Katzen und Streunern
Ich finde auch da muß man noch differenzieren.
Unsere Katzen waren immer Freigänger (soweit sie das wollten) und ich finde, solange eine Tier einen Besitzer hat, liegt es in dessen Entscheidung, ob er sein Tier kastrieren läßt, anderweitig für die Geburtenkontrolle sorgt oder auch sich gerne um die Unterbringung der Jungtiere kümmern möchte.
Wie kommen wir dazu, die privaten Nachzuchten pauschal zu reglementieren?
Es sollte doch bitte die Freiheit des Einzelnen bleiben, ob er züchten möchte oder nicht.

Streuner ohne Besitzer sind ein anderes Ding.
Da bin auch ich für Kastration. Weil natürlich braucht man nicht irgendwo wild vermehrte Tiere ihrem Schicksal überlassen. 

Ich wehre mich nur dagegen, daß man auf dem Weg alle frei laufenden Tiere in einen Topf wirft, um die kastrierenden Tierschützer der Aufgabe zu entheben, den Besitzer des einzelnen Tieres ausfindig zu machen.

Vielleicht wäre an der Stelle ein Chip eine gute Sache - einfach um eine Freigängerkatze die fertil bleiben soll davor zu bewahren, "versehentlich" kastriert zu werden.



Zu den Fallen

Das wird sich wohl nicht verhindern lassen.
Schließlich gilt ein Tierschutzgesetz ja für alle Tiere.
Macht man nun diese Ausnahme für die Todfallen nicht, kannst Du nicht mal mehr eine Mausefalle aufstellen. Und bei aller Tierliebe, aber ich habe Mäuse schon gezüchtet und wenn man das life erlebt, daß alle 5 Wochen etwa 10 bis 16 Junge auf die Welt kommen, die nach 3 Monaten selber wieder geschlechtsreif sind...
Ne ne, also so was kann man nicht einfach laufen lassen. Da braucht es geeignete Mittel - und eine gute Todfalle ist mMn noch immer die humanste Lösung. Schneller und mit weniger Angst geht es überhaupt nicht.
Hübsch ist was anders, aber nur hübsch ist das Leben nun mal auch nicht - leider.. . 


Oval 5

Zitat von: KimC am 20.09.2012, 13h33
Beim Tierschutz ist es ja mestens so das jedes Tier partout kastriert wird. Damit will mann unverantworliche Menschen den Zucht unterbinden.
Erstens finden solche Menschen ihre zuchttiere nicht beim Tiershutz.
Zweitens vesichert es nicht das ein vermitteltes Tier artgerecht gehalten wird.

Wenn ein Tierschutzverein kein vertrauen in ein Mensch hat, so das sie die (mittlerweile ja nich tunerhebliche) Kosten für kastration für gerechtfertigt halten, muss man sich fragen warum sie denn überhaupt das Tier an diese Person dann noch vermitteln wollen?
.
.
.
...... Die Trainerin ist selbst kastrationsfanatiker, und sagt dagegen nichts, es ist aber mein eindruck das Hunde dessen Fehlverhalten durch Angst verursacht wird vom Kastration nur noch schwieriger werden.
Zum Vertrauen... muß man den Tierschützern vielleicht zugute halten, daß sie auch keinen Röntgenblick in die Köpfe der Menschen werfen können und Gedanken lesen. Beim Auslandstierschutz habe ich da bis zu einem gewissen Maße auch Verständnis. Weil alleine die Vorbereitung zur Vergabe schon sehr viel Aufwand bedeutet und irgendwo ist dann auch mal Schluß - einfach im Sinne der Tiere, die auf die Arbeit der Tierschützer als nächstes angewiesen sind.
   


Ja, das ist so.
An sich wenig selbstsichere Hunde soll man nicht kastrieren - schon garnicht um das Verhalten zu verbessern - weil das so nicht geht.

Oval 5

Zitat von: Timido am 20.09.2012, 14h26
Also - ich finde - wieder einmal - dass man dieses Thema NICHT einfach auf Kastrationsbefürworter und Gegner beschränken darf.
Im Tierschutz MÜSSEN geschlechtsreife Tiere kastriert werden - und NICHT NUR, weil man künftigen Besitzern misstraut, sondern vor Allem, um Vermehrung zu verhindern, während sie in der Obhut von Tierheimen sind! Und was landet in der Mehrzahl der Fälle in Tierheimen? - Die Überproduktionen von Vermehrern, deren "Produkte" oftmals wie Rassehunde aussehen und Mischlinge.
Bei Rassehunden aus kontrollierten Verbandszuchten verbietet sich das kastrieren von selbst, wenn man an Hundesport und Ausstellungen teilnehmen will - und KEIN seriöser Züchter wird es gutheissen, wenn SEINE Hunde kastriert würden.
Kastrationen aus Gründen der "Bequemlichkeit" sind lt. TS-Gesetz verboten - und Tierärzte, die dabei mitmachen haben sicher nicht das Wohl des Tieres im Auge.
Ebenso die Frühkastrationen, wie sie gerade in den USA in Mode gekommen sind, sind absolut abzulehnen - aber - wir müssen ja nun nicht wirklich JEDEN UNSINN nachmachen, der aus den USA kommt ...........
Übrigens: Ich habe früher im DWZRV Afghanen gezüchtet und seit jetzt über 12 Jahren lebe ich mit windigen Kastraten aus dem Tierschutz zusammen - und ich kann nicht sagen, dass diese Kastraten sich anders verhalten, als früher mein unkastriertes Rudel - mit dem einen Unterschied natürlich, dass das Trennen von Rüden und Hündinnen nun wegfällt .........
nein Auch im Tierschutz müssen Rüden und Hündinnen getrennt werden.
So wie man alte und junge Tiere nicht wild zusammen in einen Zwinger sperren kann.

Im Grunde genommen finde ich es ehrlich fragwürdig, die Haltungsbedingungen je nach Umstand zu beurteilen. Für das Tier ist es nämlich egal, in welcher Position wir es gerade sehen.
Man kann Kompromisse in der Haltung finde ich nur eingehen, wo es sich um garantiert zeitbegrenzte Zwischenstationen handelt.
Ein Tier kann in einer Box transportiert werden - vorübergehend - aber nicht darin leben.
Ein Hund kann in einem Tierheimzwinger eine Weile leben. Wenn aus dieser Übergangslösung Jahre werden, komm ich da nicht mehr zurecht!
Und wenn es im Tierschutz nicht möglich ist, fertile Hunde zu trennen, dann reichen auch dort einfach die Ressourcen nicht für die Anzahl der Tiere.

Von einem Züchter oder sonst einem Kennel in Irland erwarten wir (zurecht), daß sie jeden einzelnen Hund seinen Bedürfnissen entsprechend halten - egal, ob der nun tauglich ist für Rennen oder nicht; Zuchttier, in der Aufzucht oder "Rentner" ist. 
Wieso bitte sollte das nicht für den Tierschutz genauso gelten?
Ein Hund im Zwinger ist ein Hund im Zwinger.
Ich kann nicht von irischen Hundehaltern Dinge erwarten die ich für den Tierschutz plötzlich aufheben kann. So geht es nicht.

Und - wer sagt, daß ein Hund aus dem Tierschutz nicht ausgestellt werden könnte  icon_question.gif


Deine Beurteilung des Tierschutzes fußt sichtlich auf den Erfahrungen mit den Streunerproblemen. Spanien - Griechenland - Italien - Rumänien....

Gib Dir mal einen Abend Internetrecherche zum Tierschutz in England oder Irland, dann wirst Du die Unterschiede deutlich sehen. Auch in Deutschen Tierheimen findest Du Unmengen ganz normaler Rassehunde. Diese Unterschiede zwischen "Vermehrern" und "Züchtern" sehe ich als hilflosen Versuch, Probleme in den Griff zu bekommen, die auf ganz anderen Mißständen beruhen.


Was man im Auslandstierschutz aber mMn respektieren muß ist, wie sich die Tierschützer im Ursprungsland das vorstellen. Edit ooh55 - und natürlich auch der Rest der Bevölkerung...  icon_mrgreen.gif
Wenn ich einen Hund aus dem Irischen oder Englischen Tierschutz möchte, kommt der nicht unkastriert - das IST so. Weil die Zahl unversorgter Welpen so unglaublich hoch ist. Wie sollten die Tierschützer in Irland Vertrauen haben in unsere so andere Mentalität diesbezüglich, wo sie jeden Tag händeringend versuchen die Welpen aus drei Würfen gleichzeitig unterzubringen?

Ich nehme mal an, daß es in Spanien nicht anders aussieht. Klar, daß da kein Vertrauen - wie von Kim gefordert - da ist. Kein Irischer Tierschützer (und wahrscheinlich auch kein Spanischer :-)) ) wird unter seinesgleichen bestehen können, wenn er unkastrierte Tiere vermittelt. Weil in Irland DAS große Problem im Tierschutz die Masse ungewollter Welpen ist. Man muß die Forderungen von Tierschützern auf dem Hintergrund ihrer täglichen Arbeit betrachten und man sollte nicht nur aus Amerika nicht alles unbesehen für hier übernehmen. Jedes Land hat seine eigenen Bedingungen und braucht dafür seine eigenen bestmöglichen Lösungen.   


Im Deutschen Tierschutz sieht es einfach ganz anders aus als in Irland oder Spanien oder Rumänien oder Italien..USA... Die Möglichkeit der Kontrollen sind hier ganz andere. Da muß man wirklich nicht alles kastrieren.