Zitat von: KimC am 16.05.2020, 18h47
Der kleine weisse ist bei bester Laune und weiss sich durchzusetzen. Sonst merke ich nichts ausser dass er einmal ein Türstolpen gerammt hat. Das erkrankte Auge tränt hin und wieder ein wenig. Die grösste Gefahr besteht in kollisionen mi hoher geschwindigkeit. Deshalb will ich mit ihn Freilauf vermeiden wo er gegen was prallen könnte, und mein eigener Garten auf Gefahrstellen überprüfen.
Ich beziehe mich mal auf das letzte Posting von Dir, Kim.
Mein Blinder hatte mit seinen Augen außer eben, daß er damit nichts sehen konnte, fast nie Probleme. Ein erhöhter Augeninnendruck kann aber bestehe (konnte damals nur ein Augenspezialist für Tiere abklären) und das ist dann wohl nicht gut. Auf jeden Fall muß man reagieren natürlich, wenn sich irgendwelche Anzeichen von unguten Veränderungen bemerkbar machen. Denn natürlich kann so ein blindes Auge z.B. mal nicht rechtzeitig zu gemacht werden, wenn ein Zweiglein/Grashalm ... im Weg ist. Auch Sand z.B. kann den Augapfel reizen, wenn er zu trocken würde. Also die Gefahr von auch mal nur ganz kleinen Verletzungen/Kratzern direkt am Auge gibt es schon und da soll man dann möglichst gleich reagieren. Eine Augensalbe zu Hause zu haben kostet wirklich nicht viel und kann schon gut sein, damit Kleinigkeiten gleich wieder heilen und nicht mehr daraus wird.
Die Wahrscheinlichkeit, daß sich Dein Kobold in ihm bekannter Umgebung (zu Hause, im Garten, oder da wo Ihr regelmäßig spazieren geht) verletzt, halte ich für sehr gering. Hunde haben unvorstellbar genaue "Karten" ihrer Umgebung im Gedächtnis abgespeichert und der Geruchssinn spielt dabei eine entscheidende Rolle.
Solange Du nichts veränderst, soll es da keine Probleme geben, Veränderungen soll er aber genau untersuchen dürfen. Am besten, wenn er "mithilft" bei z.B. einem Teich-Aushub, einer neuen Holz-Skulptur etc. Die Gerüche werden ihn dann sicher leiten.
Was allerdings sein kann (nicht muß), ist daß er beim Toben mit den anderen deren Bewegungen nicht schnell genug richtig einschätzen kann irgendwann. Das wird er aber selber merken und vorsichtiger werden. Da bin ich wirklich recht sicher. Es ist ja ein schrittweises schlechteres sehen, kein plötzlicher Schicksalsschlag.
Wo man höllisch aufpassen muß, sind steile Abhänge, glatte Uferböschungen (z.B. frisch betonierte Kanäle etc.) und Verkehr. Auch Fahrräder(!) und natürlich Hundebegegnungen mit Fremden. Da ist dann eben die Leine gefragt.
Grundsätzlich sollen neue Umgebungen ruhig erkundet werden können. Das kann (je nach Hund), wenn keine Gefahren lauern, auch im Freilauf sein. Der Hund wird ja "nur" blind nicht etwa dumm, und riechen kann er ja auch noch.
Was uns gut geholfen hatte, waren die (solange er noch sehen konnte) eingeübten Worte für rauf und runter. Das war dann später immer dort gut, wo er sich neu orientieren mußte weil er da noch nie gewesen war.
In der Regel passen Tiere ganz gut auf sich selber auf, wenn man die Anforderungen auf dem für Tiere begreifbaren Niveau hält. Straßenverkehr etc. müssen wir für so einen Erblindenden dann oft zunehmend abfangen, aber auch da gibt es Hunde, die es ohne Hilfe bewältigen. Oft so gut, daß niemand merkt, daß der Hund behindert ist.
Noch was: Solange er auf einem Auge sieht, muß man damit rechnen, daß Entfernungen z.B. beim Springen nicht richtig eingeschätzt werden einfach, weil das dreidimensionale Sehen nur mit zwei Augen funktioniert. Wo er sich gut auskennt, wird das vermutlich nicht mal auffallen, umso mehr muß man es da bedenken, wo er sich mal nicht auskennt.
Im Übrigen wünsche ich Euch von Herzen, daß das Auge nicht mehr Schwierigkeiten macht.