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Jagdprüfung

Die Jagdprüfung, oder auch Feldtest, dient dazu die Arbeitsqualität der Windhunde einzuschätzen und ist ein Kriterium für die Zuchtauswahl. Diese Prüfungen finden meist im Herbst oder zeitigem Frühjahr statt und gejagt werden Feldhasen und Füchse.

Zur Prüfung werden die Jäger mit ihren Hunden nebeneinander im Abstand von mindestens 20 m aufgestellt. Alle Hunde werden an der Leine geführt damit sie nicht unkontrolliert mit den zu testenden Hunden mit hetzen.
Es arbeitetet immer der Windhund, das Paar oder die Meute bei denen das Beutetier am nächsten hochgegangen ist.
Die übrigen Teilnehmer sind verpflichtet bis zum Ende der Hetze stehen zu bleiben.
Hinter der Linie der Windhunde bewegen sich obligatorisch die Richter und Schriftführer. Die Richter sind dabei bemüht möglichst nahe bei den arbeitenden Windhunden zu bleiben um die einzelnen Hunde genau zu beobachten und zu bewerten.

Die Windhunde werden von speziell ernannten Richtern in verschiedenen Bereichen bewertet. Für jeden Bereich gibt es eine bestimmte Punktzahl, die zu erreichende Gesamtpunktzahl beträgt 100 Punkte.
Die Hunde werden in den einzelnen Bereichen und der Gesamtheit ihrer Arbeit mit befriedigend, gut und ausgezeichnet bewertet und bekommen dementsprechend Diplome der III, II oder I Stufe verliehen.
Für das erreichen des Diploms der Stufe III muss der einzelne Windhund genau wie die Paare oder die Meute mindestens 60 Punkte erreichen.
Für das Diplom der II Stufe entsprechend mindestens 70 Punkte.
Für das Diplom der I Stufe mindestens 80 Punkte.

Ich habe zwei verschiedene Bewertungsformen gefunden, bei der ersten werden folgende Bereiche bewertet:

Die Aufmerksamkeit und das frühe erkennen von Beutetieren, die Wildschärfe, das Geschick beim verfolgen der Beute und die Ausdauer dabei, das fangen und töten der Beute, das jagen in der Meute wobei dann auch die Zusammenarbeit der Hunde bei der Jagd bewertet wird.
Die Aufmerksamkeit und das frühe erkennen wird hier mit 30 Punkten am höchsten bewertet, in den anderen Bereichen liegen die höchsten Punktzahlen zwischen 5 und 15 Punkten.
Bei der Bewertung von Meuten oder Paaren ist es auch notwendig die Zusammenarbeit der Hunde zu bewerten, dabei bekommt nicht unbedingt der Hund der die Beute fängt die beste Bewertung sondern auch der von dessen Arbeit der Erfolg abhängt.
Zum Beispiel, wenn der schnellste von zwei Windhunden den Hasen eingeholt hat und diesen dann zwei, drei mal direkt vor seinen Partner getrieben hat, dieser aber beim ersten mal schon nicht fangen konnte, der Hase beim zweiten mal ihm aber direkt vor die Schnauze getrieben wurde so das er fangen konnte. So wird natürlich die beste Bewertung und das Diplom an den ersten Windhund gehen.

Bei der zweiten Art der Bewertung wird wie folgt gewertet:

Elemente der Arbeit und Jagdeigenschaften | Maximale Punktzahl
Wildschärfe | 25
Aufmerksamkeit und Naseneinsatz | 15
Ausdauer bei der Verfolgung der Beute | 10
Widerstandsfähigkeit und Ausdauer | 10
Geschick beim fangen (für Paare und Meuten die
Zusammenarbeit | 15
Verhalten an der Leine | 5
Verhalten unangeleint im Freilauf | 10
Verhalten an der getöteten Beute | 10

Die Bewertung der Windhunde bei der Jagdprüfung setzt sich wie folgt zusammen.

Der Hund bekommt die höchste Punktzahl für die Wildschärfe wenn er das Beutetier gefangen hat, oder die Distanz beim treiben nicht größer wird als die in der das Beutetier hochgegangen ist. Wenn das ergreifen oder treiben des Beutetieres auf der 2 fachen Distanz passiert werden 5 Punkte abgezogen, auf der 3 fachen 7 Punkte bei mehr als die 3 fache 9 Punkte. Wenn der Hund das Beutetier in mehr als der 3 fachen Distanz nur treibt und nicht fängt werden 15 Punkte abgezogen.

Für die Aufmerksamkeit und Nasen Einsatz bekommt der Hund die höchste Punktzahl wenn er aufmerksam aufpasst und sichtbar selbstständig das Beutetier findet. Wenn der Hund im Feld unaufmerksam ist und nicht aufpasst werden 2 Punkte abgezogen, ist er sehr unaufmerksam sind es 5 Punkte. Wenn der Hund die Beute erst dann entdeckt wenn der Jäger ihn einmal aufmerksam gemacht hat werden 7 Punkte abgezogen. Muss der Jäger den Hund ein zweites mal aufmerksam machen werden 8 bis 9 Punkte abgezogen.

Die höchste Punktzahl für die Ausdauer bei der Verfolgung der Beute bekommt der Hund, wenn er die Beute energisch verfolgt bis er sie fangen kann. Wenn der Hund das Beutetier aus seiner Deckung hoch macht und es verfolgt dann aber abreißen lässt werden bis zu 5 Punkte, falls er auch noch zum Jäger zurückkommt bis zu 7 Punkte abgezogen.

Für Widerstandsfähigkeit und Ausdauer gibt es die höchste Punktzahl wenn der Hund unter jeden Bedingungen, dabei werden Wetter und Boden Verhältnisse bewertet, fähig ist, Kräfte sparend für weitere Jagden, die Beute über längere Strecken zu verfolgen und zu fangen. Wenn der Hund nach der Verfolgung und erbeuten eines Tieres sich länger Erholen muss werden 4 Punkte, falls er sogar wegen Erschöpfung nicht mehr weiter Arbeiten kann werden 6 Punkte abgezogen.

Für das Geschick beim fangen gibt es die höchste Punktzahl wenn der Hund von drei hoch gemachten Beutetieren eines fängt. Bei einem Verhältnis 4 oder 5 zu 1 werden 4 Punkte abgezogen bei 6 zu 1 gibt es 5 Punkte Abzug, bei einem noch schlechteren Verhältnis werden 7 bis 10 Punkte abgezogen.

Die höchste Punktzahl bei der Zusammenarbeit von Paaren oder in der Meute wenn sie gut aneinander Gewöhnt sind, gut zusammenarbeiten und das Verhältnis vom Gefangenen zu hoch gemachten Beutetier nicht mehr als 2 zu 1 beträgt. Bei einem Verhältnis von 3 oder 4 zu 1 werden 4 Punkte abgezogen, bei 5 zu 1 sind es 5 Punkte weniger. Wird das Beutetier zwar gefangen, aber war keine Zusammenarbeit erkennbar werden bis zu 10 Punkte abgezogen.

Die höchste Punktzahl für das Verhalten an der Leine gibt es wenn der Hund sehr gut an die Leine gewöhnt ist und ruhig neben dem Jäger läuft ohne ihn zu stören. Falls er Hund schlecht an der Leine läuft werden 2 Punkte abgezogen. Wenn er gar nicht an die Leine gewöhnt ist oder sehr schlecht an der Leine läuft werden 3 Punkte abgezogen.

Die höchste Punktzahl für das Verhalten unangeleint im Freilauf bekommt der Hund der untersagende Kommandos befolgt, das Kommando zum zurückkommen aus der Suche befolgt und sich gleichgültig gegenüber Vieh und Hausgeflügel zeigt. Wenn der Hund die Kommandos des Jägers nicht beachtet werden 2 Punkte abgezogen, reagiert er nicht auf untersagende Kommandos werden 4 Punkte abgezogen, kommt der Hund auf das Signal des Jägers von der Suche nicht zurück werden 4 Punkte abgezogen. Versucht er Vieh oder Hausgeflügel zu jagen oder zu fangen werden 8 Punkte abgezogen.


Die höchste Punktzahl für das Verhalten an der getöteten Beute bekommt der Hund der das Beutetier nicht beschädigt, das Tier seinem Führer bringt oder neben der Beute wartet bis der Führer kommt. Wenn der Hund das Beutetier fängt aber dann wegläuft oder ohne Beute zu seinem Führer zurückkommt werden 5 Punkte abgezogen. Wenn der Hund das Beutetier zerreißt werden 6 oder mehr Punkte abgezogen und er bekommt kein Diplom.

Für das erreichen des Diploms der Stufe III muss der einzelne Windhund genau wie die Paare oder die Meute mindestens 16 Punkte für die Wildschärfe und mindestens 5 Punkte für das Verhalten an der getöteten Beute erreichen, für das Diplom der II Stufe entsprechend mindestens 18 und 6 Punkte und für das Diplom der I Stufe mindestens 20 und 8 Punkte.

Die Jagdprüfung wird bei folgenden Fällen nicht abgenommen, bei Absage, wenn der Hund wegen mangelndem Gehorsam an der Prüfung nicht teilnehmen kann, wenn der Hund Vieh oder Hausgeflügel jagt oder wenn der Jäger, obwohl ein Beutetier in einer Entfernung von 100 m oder dichter hoch gegangen ist, seine Hunde nicht loslässt.




Quelle: http://www.hunter.ru/dogs/kazanskiy/part7.htm
http://www.hunter.ru/dogs/kazanskiy/part8.htm
http://www.hunter.ru/dogs/shereshevsky/part13.htm