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Eigenschaften und Wesen des Kazakh/Zentralasiatischen Tazy

Da es immer öfter nachfragen zum Verhalten und Wesen des Kazakh/Zentralasiatischen Tazy gibt, möchte ich eine Einschätzung von mir einmal zusammenfassen.
Hier für einen kurzen Überblick erst einmal einige Stichworte.
1. Der Tazy, ist wie fast alle Windhunde im Haus eher ruhig.
2. Außerhalb des heimischen Geländes schaltet er aber sofort in den Jagdmodus und ist dabei sehr fixiert.
3. Er arbeitet dabei mit allen Sinnen, also nicht nur mit den Augen sondern auch mit der Nase und dem Gehör.
4. Er lässt sich von seiner Jagdmotivation kaum umleiten da ihn Futter noch Spielzeug im Gelände groß interessieren.
5. Der Tazy braucht konsequente klare Ansagen denn alles was nicht klar verboten ist ist in seinen Augen erlaubt.
6. Er sollte auf jeden Fall die Möglichkeit bekommen seine Hetzleidenschaft auszuleben, natürlich nur wenn er Gesund ist. Die beste Möglichkeit dafür ist rennen auf der Bahn oder noch besser beim Coursing. Auch läuft er gerne vor oder neben dem Rad, weil er dann in seinem Tempo unterwegs sein kann. 
7. Gegenüber Personen die ihm unbekannt sind kann der Tazy sehr zurückhaltend reagieren und gegebenenfalls den Eindruck erwecken sehr ängstlich zu sein und sogar scheinbar aggressiv zu reagieren, bellen und/oder knurren. Dieses Verhalten kann vorwiegend auf dem eigenen Grundstück oder in der Wohnung gezeigt werden. Dann sollte man ihm genügend Abstand geben und nicht bedrängen. Ihn aber auch nicht unterschätzen denn der Tazy kann auch hart reagieren auch wenn man es ihm nicht ansieht.                                                                                                            

Nun werde ich die einzelnen Punkte etwas genauer ausführen.
1. Die meisten Windhunde, vor allem die Orientalen, sind im Haus und auf dem eigenen Grundstück sehr ruhig. Man merkt sie meist nicht und sie verlangen meist auch nicht viel Aufmerksamkeit. Sie lieben aber Körperkontakt und kuscheln.

2. bis 5. Da der Tazy vielfach immer noch zur Jagd verwendet wird, gerade wenn er aus seinen Ursprungsländern oder Russland kommt, ist zum Glück, seine sehr hohe Jagdmotivation immer noch erhalten geblieben. Deshalb schaltet er, sobald er das Grundstück verlässt in den Jagdmodus. Er registriert jede Veränderung im Gelände und arbeitet nicht nur mit den Augen sondern setzt, um das Wild aufzuspüren, auch das Gehör und die Nase ein. Wobei er mit der Nase weniger Spuren verfolgt sondern die Beute mit hoher Nase anpeilt.
Dadurch ist es hierzulande nur sehr eingeschränkt möglich den Tazy, in freiem Gelände, ohne Leine laufen zu lassen, da er einen sehr großen Radius hat und im Falle eines Falles auch größere Beute fangen und töten würde. Er kann, nachdem er es gelernt hat, sehr gut zwischen Haus und Wildtieren unterscheiden. Auch bei Wildtieren reagiert der Tazy unterschiedlich so würde er Hasen ohne zu überlegen verfolgen und reagiert auch an der Leine sehr Stark. Bei Kaninchen wird geschaut und meist nur halbherzig reagiert. Rehwild ist wiederum sehr interessant aber nur wenn es in erreichbarer Nähe ist.
An der Leine dagegen lässt der Tazy sich gut lenken und auch bei Wildsichtung unter Kontrolle halten, was man ihm natürlich beibringen sollte.


Das funktioniert am besten indem man ihm klare konsequente Ansagen macht. Denn durch „tote" Beute, in Form von Spielzeug oder auch Dummis mit Fell lässt er sich nicht ablenken denn diese wird draußen meist ignoriert. Auch Futter ist oft nur solange interessant wie keine echte Beute auftaucht. Die Ansagen, gerade bei nicht erlaubten oder erwünschten Aktionen, sollten sehr klar sein und auch durchgesetzt werden, weil der Tazy einerseits zwar sensibel und feinfühlig ist aber wenn er ein Ziel verfolgt auch knall hart bei der Durchführung sein kann.

6. Da das Jagen mit dem Tazy in Deutschland und den meisten Europäischen Ländern verboten ist, sollte man ihm eine möglichst vergleichbare Ersatzbeschäftigung anbieten. Das wäre in Deutschland und anderen Ländern das Rennen auf der Bahn oder noch besser beim Coursing.

Altai auf der Rennbahn in Hamburg.

Coursing Windhundrennverein in Hoistorf


Das geht natürlich nur wenn der Hund gesund ist, deshalb sollte man ihn, wenn man ihn nicht von Welpenbeinen an hat, unbedingt Tierärztlich genau durchchecken lassen.
Auf vielen Rennbahnen in Deutschland dürfen auch Windhunde ohne Papiere oder Mixe am Training teilnehmen.


Falls man keinen Windhundrennverein in der Nähe hat oder die Möglichkeit fehlt am Training teilzunehmen kann man den Tazy z.B. vor oder am Rad laufen lassen, meine lieben das.

Ob der Tazy Lust an anderen sportlichen Betätigungen hat sollte man ausprobieren aber nicht enttäuscht sein wenn er klar zeigt das ihm das zu doof ist.

Für weitere Fragen stehe ich gerne zur Verfügung egal ob der Tazy vom Züchter stammt oder aus dem Tierschutz.