Zitat von: KimC am 26.02.2014, 09h48
Windhunde unter sich machen es meistens untereinander aus. Ihre Körpersprache weicht etwas von andere Rasssengruppen ab. Renngreys kennen meistens nur Renngreys, und die recht dominante körpersprache von zB ein Spitzhund können sie nicht vestehen. Der Spitz, der an aufrechtstehende Ohren, und eine Rute die stets hoch geführt wird, sieht im WIndhund wegen der Anathomie (Niedrig angesetzte, und geführter Rute, Ohren an den Kopf liegend, krummer Rücken) ein sehr demutiger Hund, obwohl dies evt garnicht zutrifft.
Meine Russen sind auch nur an Barsoren gewöhnt, und verhalten sich wohl auf dem Punkt ählich wie Greys die auch nur greys kennen. Mit greyhounds sind sie übrigens stets gut ausgekommen.
Wie oben schon geschrieben ist der Grey in den seltensten Fällen (es gibt IMMER und ÜBERALL Ausnahmen natürlich!) ein Hund, der sich versucht seinen Weg mit den Zähnen zu bahnen. Der Barsoi ist, soweit ich ihn erlebt habe, auch nicht besonders hitzköpfig. Gemeinsam ist ihnen beiden auch, daß sie vergleichsweise zurückhaltend signalisieren. Die Körpersprache ist ziemlich sparsam (im Gegensatz zu z.B. dem Azawakh, der geradezu Plakate vor sich her trägt mit seinen Stimmungen und Vorhaben; auch ein Windhund... aber wirklich ganz anders.). Also verstehen sie sich gut in der Körpersprache.
Wo der Barsoi aber dann, wenn es ihm reicht, auch nicht gerne Gefangene macht sondern dann wirklich klare Verhältnisse schafft (und das auch körpersprachlich vorher seltenst verschweigt), ist der Greyhound in der ganz überwiegenden Zahl der Fälle tatsächlich eher auf Rückzug bedacht, dreht den Köpf weg, geht mit dem Gewicht nach hinten. Der Greyhound beißt sich einfach nicht freiwillig, selbst wenn es darum geht, die eigenen Haut zu retten. Und daraus ergibt sich eben, daß man mit der Kombination wenig Probleme erwarten muß.
Sie verstehen sich, der Greyhound gibt nach, alles ist fein...
.. aufmerksam sein muß man mit Hunden trotzdem immer, nicht daß das hier jetzt so blümchenmäßig mißverstanden wird, denn... .
WENN der Greyhound die Schwelle mal überschreitet, ist es allerdings auch kein Spaß - schon weil man außer einem Halsband eigentlich nichts wirklich greifen kann und dann geht es überirdisch schnell! Das Fell ist so kurz und glatt, daß einem der Hund wie ein Aal durch die Finger gleiten würde. Dadurch, daß Greys aber fast ausnahmslos mit wenig Druck gut zurück beordert werden können, ist das wirklich so eine
one in a million Situation. Und man kennt den eigenen Hund ja, sieht dann auch, wann es Zeit wird, ihn aus einer Situation abzurufen. Man verhindert das tunlichst im Vorfeld und hat wirklich sehr selten nötig, sich überhaupt einzumischen.
Was man nicht kann, ist einem Greyhound sagen, er solle sich früher verteidigen.
Da ist der Greyhound einfach, bis er es gelernt hat (was ich niemandem rate, ihm das beizubringen), oft völlig überfordert.
Ich habe das erlebt, daß meine Hunde angegriffen wurden von einem Schäferhund und sich nicht rechtzeitig gewehrt haben. Der Blaue ist seit dem nicht mehr nur friedlich, warnt auch lautstark (läßt sich aber trotz seinen 33 kg nach wie vor wirklich leicht, buchstäblich mit dem kleinen Finger an der Leine, zurückrufen), aber die Prinzessin würde auch heute wieder den Kürzeren ziehen. Es ist schlicht meine Aufgabe als Hundeführer, das zu verhindern.
Also "selber ausmachen" ... bei mir bitte nur, solange das
ganz sicher mit ein bisschen Körperhaltung und Signalen getan ist, die Hunde sich kennen, und ich die Hunde und ihre Art miteinander umzugehen.
Risiko werde ich keines eingehen. Schon weil sich der Grey nicht schnell genug verteidigen würden.
Ganz abgesehen davon, daß Raufereien einfach schon soooowas von überflüssig sind