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Unterschiede bei Hunderassen bezüglich aggressiver Verhaltensweisen

Begonnen von Oval 5, 26.09.2012, 15h17

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Oval 5

aus
Applied Animal Behaviour Science
Volume 114, Issue 3 , Pages 441-460, 1 December 2008

Originaltext:
Breed differences in canine aggression
von
Deborah L. Duffy
Mitgliedschaften
Center for the Interaction of Animals and Society, Department of Clinical Studies,
School of Veterinary Medicine, University of Pennsylvania, 3900 Delancey Street,
Philadelphia, PA 19104-6010, USA
, Yuying Hsu
Mitgliedschaften
Department of Life Sciences, National Taiwan Normal University, Taipei 116, Taiwan
, James A. Serpell
Mitgliedschaften
Center for the Interaction of Animals and Society, Department of Clinical Studies,
School of Veterinary Medicine, University of Pennsylvania, 3900 Delancey Street,
Philadelphia, PA 19104-6010, USA
Corresponding author. Tel.: +1 215 898 1004; fax: +1 215 746 2090.

Angenommen am 18.April 2008




Nachdem ich nicht bereit bin für die Bearbeitung (die laut Anfrageformular binnen 14 Tagen
versprochen war ..) meiner Copyrightanfrage für meine Übersetzung der hier oben verlinkten
öffentlich zugänglichen Zusammenfassung(Abstract) dieser Arbeit Geld nach Amerika zu
transferieren, wird meine Übersetzung hier nicht eingestellt werden.
Die genauen Zahlen entnehme man daher dem Originaltext. Das ist schade, aber irgendwo ist
sogar meine Schmerzgrenze erreicht.
Die Übersetzung existiert aber und kann privat bei mir angefragt werden. - Oval@greyts.eu, 27.12.12



In der Studie versuchen Wissenschaftler auf neutralem Zahlenmaterial aufbauend
die Gefährlichkeit von Hunden nach Rassen zu beurteilen. Untersucht wurden
Angriffe auf Hunde und getrennt davon Angriffe auf Menschen. Die Ergebnisse
waren für den Greyhound insofern erfreulich, als er unter den friedfertigsten Hunden
rangierte - sowohl was das Verhalten gegenüber anderen Hunden, als auch das
Verhalten gegenüber Menschen betrifft.
Bei manchen Rassen wurden Unterschiede zwischen Show- und Arbeitslinien
festgestellt, allerdings läßt sich nicht verallgemeinern, welche Linien friedlicher und
welche agressiver reagieren. Da kommt es auf die einzelnen Rassen an.



Timido

Viele dieser Aggressionstendenzen lassen sich mit der ursprünglichen Verwendung der Hunderassen erklären! -
Es wurde ja jeweils auf eine niedrige Reizschwelle auf bestimmte Auslösereize selektiert! - Z. B. ist es bei Windhunden flüchtendes Wild - daher die geringe Aggressionsrate gegenüber Menschen - bei Schutzhunden gehört auch Aggression gegenüber Menschen dazu .......... usw.! - Ich finde, dieser Aspekt wird immer wieder vernachlässigt.
Es ist natürlich völliger Quatsch, was nach den Beissvorfällen und Tötungen durch Hunde, politisch in reinem, voreiligen Aktionismus von Politikern ohne jede Kenntnis mit den "Listenhunden" in Gang gesetzt wurde! -
Ebenso gefährlich finde ich es allerdings, dass Tierheime und Tierschützer, deren Heime von diesen Hunden überquellen, in ihrer Not nun von all diesen Hunden gehaupten, dass sie alle ach so liebe Kuschelhunde wären! -
Diese Hunde wurden nämlich über Generationen auf eine niedrige Reizschwelle ihres Aggressionsverhaltens gegenüber anderen Hunden und/oder auch Menschen gezüchtet! - Es ist noch nicht allzu lange her, dass ich im VDH-Heft Berichte von "stolzen" Züchtern lesen konnte:
Da konnten die Hündinnen nach einiger Zeit nur noch zum säugen zu den Welpen gelassen werden - und die Welpen mussten nach einigen Wochen auch getrennt werden, weil sie zu heftig miteinander kämpften! -
Dieses Aggressionspotential ist ja nicht von heute auf morgen eleminiert - deshalb gehören diese Hunde NUR in kundige Hände! -

Oval 5

Das Thema ist ja vielschichtig :-)

Zum einen scheiden sich die Geister ja schon wenn es darum geht, ob man überhaupt meßbare Unterschiede bezüglich aggressiver Verhalten bei Hunden in Bezeihung setzen kann zur Rassezugehörigkeit.

Ich habe den Text vor einiger Zeit gefunden und eben die Zusammenfassung übersetzt weil er zumindest mal eine klare Aussage zu einem konkreten Befragungsschema aufzeigt. Ist ja nun nicht so, daß mich die Ergebnisse so sehr überrascht hätten, aber da steht es halt mal nachlesbar.


Dann habe ich im Hinterkopf - da muß ich mal sehen, ob ich noch wieder harausfinden kann, wo das her kam - daß es ausgesprochen schwer ist, Kampfhunde so zu züchten, daß sie in der Kampfarena bestehen können, weil sich binnen weniger Generationen die dafür nötige Kampfbereitschaft verliert, wenn man nicht massiv daraufhin selektiert. Auch nicht verwunderlich, wenn man davon ausgeht, daß es eine extreme Bereitschft braucht und bekanntlich verlieren sich Extreme schneller als das Normalmaß. Aber wie gesagt - da muß ich im Moment die Quelle schuldig bleiben weil ich einfach nicht weiß, wo ich das her hatte.


Daß man Hunde von deren Vorgeschichte man nichts weiß, oder sogar Schlimmes annehmen kann/muß nicht in unbedarfte Hände vermitteln (oder auch verkaufen!) darf, sehe ich wirklich ganz genau so wie Du - wobei ich eigentlich finde, daß Tiere an sich nicht in unbedarfte Hände gehören und der Verkäufer oder Vermittler da einen ganz wesentlichen Auftrag hat, seinen künftigen Neubesitzern eben Wissen zu vermitteln.
Kann ja nicht sein, daß einer nur einen Hund bekommen kann, wenn er schon Erfahrung mitbringt - weil dann bekäme man nie einen ersten Hund...  Aber natürlich muß so ein Einsteiger in die Hundehaltung auch einen "Mentor" haben - im einen Fall eben den Züchter, in einem anderen den Tierschutzverein, und wo werder dieser noch jener beteiligt sind tut es auch ein ordentlicher Hundeverein. Da kriegt man wohl in der Regel was man als solide Basis bezeichnen könnte auch für den weniger dicken Geldbeutel.


Ein Hund aus einer auf aggressives Verhalten selektierten Linie gehört mMn überhaupt nur in auf Wesen selektierte Hände - sozusagen der Wesenstest für Halter. Einfach weil die Gefahren sonst nicht überschaubar sind.
Ob das zur Zeit im Realen anders gehandhabt wird kann ich wirklich nicht beurteilen.


Die Einblicke, die ich persönlich hier mit dem Tierschutz machen konnte sind in der Hinsicht alles andere als leichtfertig - genau deshalb sitzen Herdenschutzhunde ja in so großen Mengen hinter Gittern.
Traurig ist das natürlich, aber auch nicht zu ändern, solange ständig kleine süüüüüüüüße eisbärenartige Welpen von ahnungslosen wohnungsbewohnenden 25jährigen vollzeitberufstätigen Paaren angeschafft werden die dann 8 oder 10 Monate später komplett überfordert den nun gar nicht mehr süüüüüüüüßen Kangal knurrend vor der Badtüre liegen haben, wenn die Dame des Hauses duscht - und der Herr des Hauses in dessen Augen im Bad daher auch nichts zu suchen hätte...  shocked.gif


Was für mich hier entscheidend war, daß ich mich an den Text gemacht hatte, war daß der im englischsprachigen Raum (aus dem auch die Untersuchung kommt) ja doch oft mißtrauisch behandelte Greyhound im Vergleich zu anderen Rassen so sehr viel besser weg kommt, als man es ihm (dort) zutraut.